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Autor/inOelschläger, Judith
TitelSexuell grenzverletzende Erfahrungen in der Kindheit und Jugend: eine triadische Perspektive auf Prävalenzen, Mitteilungsverhalten und Auswirkungen auf das psychosoziale und sexuelle Verhalten und Erleben Betroffener.
QuelleRegensburg: Universitätsbibliothek Regensburg (2020), 190 S.
PDF als Volltext kostenfreie Datei (1); PDF als Volltext kostenfreie Datei (2)  Link als defekt meldenVerfügbarkeit 
Dissertation, Universität Regensburg, 2020.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:bvb:355-epub-430354
SchlagwörterErfahrung; Erleben; Psychosoziale Bedingungen; Verhalten; Dissertation; Erfahrung; Kind; Risikofaktor; Verhalten; Auswirkung; Sexualverhalten; Sexueller Missbrauch; Erleben; Prävalenz; Kind; Sexualverhalten; Sexueller Missbrauch; Dissertation; Auswirkung; Prävalenz; Risikofaktor; Schutzfaktor; Jugendlicher
AbstractDas Ziel der vorliegenden Studie ist es, unter Einschluss des Dunkelfelds sexuelle Grenzverletzung in der Kindheit und Jugend in Deutschland erstmalig in Gestalt einer ganzheitlichen Trias zu explorieren. Dazu wurden die Prävalenzen verschiedener Formen sexueller Grenzverletzung in der Kindheit und Jugend, das Mitteilungs- und Hilfesuchverhalten der Betroffenen, sowie mögliche Folgen sexueller Grenzverletzung für das psychosoziale und sexuelle Empfinden und Verhalten der Betroffenen unter Berücksichtigung möglicher Risiko- und Schutzfaktoren untersucht. Mithilfe eines Online-Fragebogens wurde eine geschlechterrepräsentative Quotenstichprobe im Alter von 18 bis 30 Jahren aus der Grundgesamtheit der Online-Access-Panels zweier Markt- und Sozialforschungsinstitute zu sexuellen Erfahrungen vor dem 16. Geburtstag, dem bisherigen Offenbarungsverhalten erlebter sexueller Grenzverletzung und zum aktuellen psychosozialen und sexuellen Befinden und Verhalten befragt. Von den 7.909 Befragten hat ungefähr jede dritte Frau und etwa jeder sechste Mann eine der drei erhobenen Formen sexueller Grenzverletzung in der Kindheit oder Jugend erlebt. Dabei machten die Betroffenen am häufigsten unangenehme / belastende sexuelle Erfahrungen (Subjektivkriterium), gefolgt von sexuellen Erfahrungen mit mindestens fünf Jahre älteren Personen (Alterskriterium) und am seltensten unangenehme / belastende Erfahrungen mit mindestens fünf Jahre älteren Personen (Kombikriterium). Mädchen erlebten alle drei Formen sexueller Grenzverletzung und auch Gewalt häufiger als Jungen und beide Geschlechter erlebten am häufigsten penetrative sexuelle Grenzverletzung. Die sexuell grenzverletzenden Personen waren überwiegend männliche, bekannte und außerfamiliäre Personen. Betroffene wiesen im Vergleich zu Nichtbetroffenen geringere Bildungschancen und häufiger Brüche in der Herkunftsfamilienkonstellation (broken home) auf. Etwa die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer haben sich einer anderen Person offenbart und lediglich in 8% der Fälle wurde die Polizei informiert. Innerfamiliäre sexuelle Grenzverletzungen wurden eher innerfamiliär anvertraut und männliche Betroffene teilten sich seltener außerfamiliär mit. Penetrative Erfahrungen wurden zwar später, jedoch insgesamt häufiger und mehr Personen mitgeteilt als hands-on oder hands-off Erfahrungen. Ein externaler Schuldattributionsstil erhöhte die Wahrscheinlichkeit einer Offenbarung, eine internale Schuldattribution verringerte diese. Ungefähr zwei Drittel der Betroffenen empfanden die Reaktionen der Ansprechpartner unterstützend. Betroffene Männer schätzten die Reaktionen häufiger nicht unterstützend ein als Frauen. Wichtig für die Betroffenen war, ob die Ansprechpartner ihnen geglaubt, sie zur Polizei bzw. einer anderen Hilfestelle begleitet oder Vorwürfe gemacht haben. Häufige Gründe für bisheriges Nichtmitteilen waren Schuldgefühle und die Angst vor Nichtglauben. Betroffene sexueller Grenzverletzung zeigten im jungen Erwachsenenalter häufiger Symptome internalisierender und externalisierender Störungen und verhielten sich sexuell riskanter als Nichtbetroffene. Die psychosoziale Gesundheit der Betroffenen war stärker beeinträchtigt, wenn diese unangenehme / belastende sexuelle Erfahrungen gemacht hatten (Subjektiv- oder Kombikriterium), als bei den Betroffenen, die Erfahrungen ausschließlich mit mindestens fünf Jahre älteren Personen gemacht hatten (Alterskriterium). Auch hinsichtlich sexueller Empfindens- und Verhaltensprobleme war das Kombikriterium mit den stärksten Ausprägungen assoziiert. Eine externale Schuldattribution und ein höheres Selbstkontrollempfinden erwiesen sich zudem als protektive Faktoren, während eine ausgeprägte internale Schuldattribution ein Risikofaktor für psychosoziale Folgeprobleme darstellte. Nicht unterstützende Reaktionen der Ansprechpartner und eine allgemein weniger stark wahrgenommene soziale Unterstützung waren zudem mit einer höheren psychosozialen Belastung verknüpft. Aus den Ergebnissen lassen sich einige Implikationen für Forschung und Praxis ableiten. Der häufig geschlechtergetrennt durchgeführte Vergleich verschiedener Formen und Intensitätsgrade sexueller Grenzverletzung erwies sich in der vorliegenden Studie als differenziert Erkenntnis schaffend. Künftige Studien können durch eine breite Kriterienbildung und Abdeckung von Themen zu flexiblen und transparenten Aussagen und Interpretationen von Studienergebnissen und zur Identifikation weiterer Einflussfaktoren auf die Aufdeckung sexueller Grenzverletzung und das psychosoziale Folgebefinden beitragen. Präventions- und Interventionsansätze sollten auf Basis fundierter empirischer Studienergebnisse entwickelt, umgesetzt und evaluiert werden. Schulen eignen sich aufgrund der Schulpflicht als Kontext für Prävention und Aufdeckung, jedoch sollte dies auch als gesamtgesellschaftliche Verantwortung gesehen werden (Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, 2019). (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2020/4
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