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Autor/inHagemeier, Felicitas
TitelDas Bildungs- und Teilhabepaket.
Eine Analyse der Hürden und Chancen der Inanspruchnahme und Umsetzung der Leistungen für Bildung und Teilhabe aus der Perspektive der Schulsozialarbeit.
QuelleDuisburg; Essen: Universität Duisburg-Essen (2020), 227 S.
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Dissertation, Universität Duisburg-Essen, 2020.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
DOI10.17185/duepublico/71528
URNurn:nbn:de:hbz:464-20200514-104730-5
SchlagwörterBildung; Bildung; Deutschland; Dissertation; Gerechtigkeit; Partizipation; Bildungssystem; Bildungssystem; Inanspruchnahme; Schulsozialarbeit; Schulsozialarbeit; Gerechtigkeit; Partizipation; Dissertation; Inanspruchnahme; Deutschland
AbstractIn den letzten Jahren hat sich das Bildungs- und Teilhabepaket, welches kurz BuT genannt wird, als bundesweit angelegte Strategie in verschiedenen Feldern der sozialen Arbeit etabliert. Das BuT umfasst verschiedene Leistungen im Bereich der Bildung und gesellschaftlichen Teilhabe, die anspruchsberechtigte Familien für ihre Kinder beantragen können. Konkret richtet es sich an Kinder und Jugendliche, die in Familien aufwachsen, welche sozial benachteiligt sind und staatliche Zuwendungen in Form von Arbeitslosengeld II, Sozialgeld oder Sozialhilfe, Kinderzuschlag, Wohngeld oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten (vgl. Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2017). Es zielt dabei darauf ab, die benachteiligende Wirkung der sozialen Herkunft auf den Bildungsprozess von Kindern und Jugendlichen durch einen finanziellen Ausgleich abzumildern. Im Rahmen des BuT wurde an vielen Schulen Schulsozialarbeit installiert. Das bedeutet, es wurden gezielt Stellen geschaffen, um Familien über das BuT zu informieren und bei der Antragstellung zu unterstützen. Ziel dieser Arbeit ist die Evaluation des BuT hinsichtlich der Frage, wie die beteiligten AkteurInnen der Schulsozialarbeit die Umsetzung der Policy 'Bildungs- und Teilhabepaket' im Hinblick auf Chancengerechtigkeit bewerten. Hierzu wurde zunächst die theoretische Basis der Untersuchung begründet, festgelegt und erörtert. Unter anderem wurde der Begriff der Chancengerechtigkeit aus verschiedenen politischen Blickwinkeln und in Abgrenzung zum Begriff der Chancengleichheit betrachtet, denn das Agieren der Schulsozialarbeit zielt auf Chancengerechtigkeit. Da diese laut der Theorie der Gerechtigkeit von Rawls (1979) nur dann besteht, wenn die soziale Herkunft keinen Einfluss auf die weiteren Lebenschancen hat, wurde dementsprechend diese Theorie als theoretische Grundlage der Arbeit dargelegt. Das Konzept der Chancengerechtigkeit wurde dann im Rahmen der Untersuchung von mir in einem weiteren Schritt auf Bildungsgerechtigkeit in der Bundesrepublik Deutschland übertragen. Es lassen sich die vier Dimensionen der Bildungsgerechtigkeit Geschlecht, Region, Ethnie und soziale Herkunft beobachten. Da sich das BuT implizit auf diese Dimensionen bezieht, eignen sie sich besonders gut als Analyserahmen für die Fragestellung der Dissertation, welche lautet: Wie beurteilen die an der Schulsozialarbeit beteiligten AkteurInnen die Umsetzung der Policy `Bildungs- und Teilhabepaket für Familien im Umfeld Duisburger Grundschulen im Hinblick auf Chancengerechtigkeit? Dabei lag der Befragung die Annahme zugrunde, dass verschiedene Hürden bestehen, welche die Implementation des BuT erschweren und sich somit auf das Ausmaß auswirken, in dem die Mittel abgerufen werden. Infolgedessen konnte die Zielgruppe bislang nur bedingt erreichen werden. Es wurde dementsprechend angenommen, dass die Schulsozialarbeit dabei hilft, das BuT zu implementieren, indem sie den Anreiz der Abrufung durch Unterstützung bei der Beantragung und Informationen für die leistungsberechtigten Familien erhöht. Um der Forschungsfrage adäquat nachzugehen, wurden qualitative ExpertInneninterviews mit Fachkräften an Duisburger Grundschulen geführt, wo im Jahr 2012 viele Stellen für Schulsozialarbeit geschaffen wurden. Auf der theoretischen Basis wurde dazu ein Leitfaden entwickelt, welcher die Themen Schulsozialarbeit als Teil der Implementationsstruktur des BuT, Möglichkeiten und Grenzen des BuT und seinen Beitrag zur Chancengerechtigkeit sowie die Zukunft des BuT und der Schulsozialarbeit umfasst. Die Auswertung der Interviews erfolgte in Anlehnung an die qualitative Inhaltsanalyse nach Margrit Schreier (2012). Die Ergebnisse der Untersuchung lassen sich, bezogen auf die zentrale Fragestellung dahingehend zusammenfassen, dass die leistungsberechtigten Familien nach Ansicht der Befragten ein tendenzielles Interesse am BuT zeigen, wenn der Aufwand für sie gering ist und der Nutzen, im Sinne einer hohen Kostenerstattung, hoch. Hürden liegen den Befunden zufolge insgesamt im bürokratischen System der Leistungsbeantragung und in der fehlenden Befähigung der AdressatInnengruppe, diesen Hürden auf Grund u.a. sprachlicher Defizite zu begegnen. Zudem wurden die geringen zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen und die schwierige Umsetzung des BuT sowie das Problem, dass Familien oft nicht erreicht werden, angemerkt. Laut den Interviewten trägt die Schulsozialarbeit jedoch trotz dieser Einschränkungen dazu bei, die Abrufung der Mittel durch die Familien zu erhöhen. Hierbei sind vor allem die Arbeit mit den Kindern und der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen den Sozialarbeitenden und den Familien wichtig, aber auch die Vermittlung der Ziele des BuT durch die Projekte der Sozialarbeitenden spielt eine Rolle. Denn an den Stellen, an denen von den leistungsberechtigten Familien die Sinnhaftigkeit des BuT erkannt wurde, läuft die Umsetzung desselben, laut Einschätzung der Fachkräfte für Schulsozialarbeit, gut. Zusammenfassend sind die Befunde dahingehend zu interpretieren, als dass das sozialarbeiterische Engagement an den Schulen entscheidend für die Nutzung des BuT ist. Schulsozialarbeit wirkt durch ihre Arbeit den verschiedenen Hürden, die der Implementation der Policy im Wege stehen, entgegen. Bezüglich der Implementationsstruktur des BuT lässt sich ein tendenziell positives Fazit ziehen. Weiterer Handlungsbedarf wird vor allem darin gesehen, Schulsozialarbeit flächendeckend an allen Schulen einzusetzen und zu entfristen um somit Kontinuität in der Arbeit mit den Familien zu erreichen. Durch diese Kontinuität könnte dem teilweise schwierigen Zugang zu den leistungsberechtigten Familien begegnet werden. Die Beantragung des BuT erfolgt durch die Familien vor allem dann, wenn ein hoher Nutzen gesehen wird. Die verschiedenen in der Untersuchung genannten Hürden stehen dem gegenüber. Durch ein Instrument, das flexibler ist als das aktuelle BuT, könnte dem begegnet werden. Eine Untersuchung der sinnvollen Erweiterung und Veränderung der Policy BuT in der Zukunft und in der Institution Schule selbst könnte weitere mögliche Entwicklungen hin zu größerer Chancengerechtigkeit in Deutschland aufzeigen. Die Befragung der Eltern und Kinder, bezüglich ihrer Bedarfe im Rahmen von Bildung und Teilhabe, unabhängig eines Leistungsanspruches, könnte weitere spannende Ergebnisse liefern. Weiterführende Forschungsergebnisse könnten dazu beitragen, dass für die Zukunft Möglichkeiten gefunden werden, allen Kindern in der Bundesrepublik Deutschland gerechte Teilhabe- und Bildungschancen zu ermöglichen. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2020/4
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