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Autor/inWille, Eike
TitelGender differences in mathematically intensive STEM fields.
Factors of influence and multiple perspectives.
QuelleTübingen: Universitätsbibliothek Tübingen (2017), 256 S.
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Dissertation, Eberhard Karls Universität Tübingen, 2017.
Spracheenglisch
Dokumenttyponline; Monographie
DOI10.15496/publikation-20803
URNurn:nbn:de:bsz:21-dspace-794057
SchlagwörterStereotyp; Erwartung; Beruf; Dissertation; Erwartung; Geschlecht; Informatik; Mathematikunterricht; Motivation; Naturwissenschaften; Stereotyp; Technik; Theorie; Wert; Reform; Leistung; Geschlechterkonflikt; Interesse; Mathematisch-naturwissenschaftlicher Unterricht; Interesse; Motivation; Geschlecht; Informatik; Mathematikunterricht; Mathematisch-naturwissenschaftlicher Unterricht; Ingenieurwissenschaft; Naturwissenschaften; Bibel; Beruf; Dissertation; Geschlechterkonflikt; Leistung; Reform; Technik; Theorie; Wert
AbstractEs entscheiden sich deutlich weniger Frauen als Männer für einen Berufsweg innerhalb der mathematiknahen MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik; Eurostat, 2017; National Science Foundation, 2017). Da diese Branchen häufig sehr gute Karrierechancen bieten, sind solche Geschlechtsunterschiede problematisch im Hinblick auf die Chancengerechtigkeit von Frauen und Männern (European Commission, 2013; Noonan, 2017). Die Erwartungs-Wert-Theorie von Eccles et al. (1983) bietet ein umfassendes Modell, um unterschiedliche Berufswege von Frauen und Männern zu erklären. Eccles und Kollegen (1983, 2009) gehen davon aus, dass Geschlechtsunterschiede in mathematiknahen MINT-Berufswegen durch bereits früh auftretende Geschlechtsunterschiede in Erwartungs- und Wertüberzeugungen in Mathematik entstehen, welchen wiederrum geschlechtsspezifische Sozialisationsprozesse zugrunde liegen. Diese theoretischen Annahmen wurden empirisch vielfach überprüft und eine Vielzahl von individuellen und umweltbezogenen Faktoren wurden identifiziert, die mit Geschlechtsunterschieden in Berufswegen der mathematiknahen MINT Fächer zusammenhängen (siehe Wang & Degol, 2013; Wigfield et al., 2015). Nichtsdestotrotz sind wichtige Fragen hinsichtlich des Einflusses von bedeutsamen individuellen und umweltbezogenen Faktoren auf solche Geschlechtsunterschiede noch nicht beantwortet. Im Rahmen dieser Dissertation wurde daher einigen dieser zentralen Fragen nachgegangen. Eingebettet in den theoretischen Rahmen der Erwartungs-Wert-Theorie von Eccles et al. (1983) wurden zwei Umweltfaktoren untersucht, welche junge Frauen negativ in der Wahl eines mathematiknahen MINT-Berufswegs beeinflussen könnten: Zum einen Geschlechtsstereotype über Mathematik in den Medien und zum anderen Besonderheiten des Kurssystems in der gymnasialen Oberstufe. Zudem wurden Erwartungs- und Wertüberzeugungen, welche in der Erwartungs-Wert-Theorie von Eccles et al. (1983) proximal mit der Wahl eines MINT-Berufs zusammenhängen, mit zentralen Prädiktoren aus dem Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie (den beruflichen Interessen) im Hinblick auf ihre Vorhersagekraft für geschlechtsspezifische MINT-Berufswege verglichen. Im Rahmen dieser Dissertation wurden deshalb drei empirische Studien durchgeführt: In Studie 1 wurde der Einfluss von Geschlechtsstereotypen in einer Kinderfernsehsendung auf die Zustimmung zu Geschlechtsstereotypen sowie die Motivation und Leistung in Mathematik von Mädchen und Jungen untersucht. Hierfür wurde eine randomisierte Studie mit insgesamt 335 Kindern der fünften Klasse durchgeführt. Das Ansehen eines kurzen Clips mit Geschlechtsstereotypen über Mathematik im Rahmen einer Fernsehsendung erhöhte sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen die Zustimmung zu Geschlechtsstereotypen. Die Motivation der Mädchen für das Fach Mathematik wurde nicht beeinflusst, und die Motivation der Jungen nur teilweise. Auch die Mathematikleistung der Mädchen und Jungen wurde nicht beeinflusst. Die Ergebnisse deuten somit darauf hin, dass Geschlechtsstereotype in einer Fernsehsendung die Motivation und die Leistung von Mädchen und Jungen kurzfristig nur geringfügig beeinflussen. In Studie 2 wurde untersucht, ob die verpflichtende Belegung von Mathematikleistungskursen in der gymnasialen Oberstufe dazu führt, dass sich mehr junge Frauen für einen Berufsweg innerhalb der MINT-Fächer entscheiden. Junge Frauen belegen seltener Mathematikleistungskurse als junge Männer, was mit Geschlechtsunterschieden in der späteren Wahl von MINT-Berufen in Verbindung gebracht wird (Ceci, Ginther, Kahn, & Williams, 2014; Watt & Eccles, 2008). Daher wurden Effekte einer landesweiten Bildungsreform in Deutschland untersucht, durch welche alle Schülerinnen und Schüler dazu verpflichtet wurden Mathematikkurse auf Leistungskursniveau zu belegen. Hierzu wurden Daten von 4.730 Schülerinnen und Schülern, die Oberstufenkurse vor der Reform belegt hatten, mit Daten von 4.715 Schülerinnen und Schülern verglichen, welche Oberstufenkurse nach der Reform belegt hatten. Die Reform war mit differenziellen Effekten für junge Frauen und Männer verbunden: Unterschiede in der Mathematikleistung zugunsten junger Männer waren in der Kohorte nach der Reform geringer als in der Kohorte vor der Reform. Unterschiede im mathematischen Selbstkonzept und in Interessen im MINT-Bereich (praktisch-technische und intellektuell-forschende Interessen) zugunsten junger Männer waren nach der Reform jedoch noch größer als zuvor. Hinsichtlich der Wahl von MINTStudienfächern war das Geschlechterverhältnis in den Kohorten vor und nach der Reform vergleichbar, mit jeweils mehr jungen Männern als Frauen in diesen Studiengängen. Die Ergebnisse deuten somit darauf hin, dass die verpflichtende Belegung von Mathematikleistungskursen in der Oberstufe nicht automatisch die Anzahl von Frauen in mathematiknahen MINT-Fächern erhöht. In Studie 3 wurde die relative prädiktive Validität von Erwartungs- und Wertüberzeugungen sowie beruflichen Interessen für Geschlechtsunterschiede in mathematiknahen MINT-Berufswegen untersucht. Separat untersucht, weisen die Konstrukte alle eine gute Prognose der Geschlechtsunterschiede in Berufswegen innerhalb der mathematiknahen MINT-Fächer auf (Schoon & Eccles, 2014; Su, Rounds, & Armstrong, 2009), ihre relative Vorhersagekraft ist bislang allerdings unklar. Um dieser Frage nachzugehen, wurden längsschnittliche Daten von 4.984 Schülerinnen und Schülern in Deutschland am Ende der Oberstufe und zwei Jahre später reanalysiert. Sowohl Erwartungs- und Wertüberzeugungen als auch berufliche Interessen sagten die Mathematikleistung und die Wahl von MINT-Studienfächern vorher, wenn auch mit bedeutsamen Unterschieden: Während Erwartungs- und Wertüberzeugungen die Mathematikleistung besser vorhersagten, lieferten beruflichen Interessen eine bessere Prognose für die Wahl von verschiedenen MINTStudienfächern. Mittelwertsunterschiede zwischen Frauen und Männern in Erwartungs- und Wertüberzeugungen sowie beruflichen Interessen erklärten teilweise die Geschlechtsunterschiede in der Mathematikleistung und der Wahl eines MINT-Studienfachs. Die Vorhersagekraft von Erwartungs- und Wertüberzeugungen für die Mathematikleistung und die Wahl eines MINT-Studienfachs war für junge Frauen und Männer vergleichbar, die Vorhersagekraft der beruflichen Interessen unterschied sich jedoch leicht zwischen jungen Frauen und Männern. Erwartungs- und Wertüberzeugungen und berufliche Interessen scheinen somit unterschiedlich zu Berufswegen im MINT Bereich von jungen Frauen und Männern beizutragen. Die Ergebnisse der drei Studien werden abschließend zusammengefasst und im Rahmen ihres breiteren Forschungskontextes diskutiert. Alle drei Studien tragen zu einem besseren Verständnis von Geschlechtsunterschieden in Berufswegen der mathematiknahen MINT-Fächer bei, betonen allerdings auch die Komplexität der beteiligten Faktoren. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2020/2
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