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Forschungsdaten Bildung - Details zur Studie:

Russische und polnische Herkunftssprache als Ressource im Schulunterricht?

Gegenstand des Verbundvorhabens war die Frage, in welchem Maße Schüler mit russischem oder polnischem Migrationshintergrund ihre vorhandenen sprachlichen Ressourcen in den Unterricht einbringen können und wie stark sie selbst, aber auch ihr familiäres und schulisches Umfeld sich dieses Potenzials bewusst sind. Insbesondere wurde dabei untersucht, welchen Effekt der Besuch eines Unterrichts in Russisch/Polnisch auf das Wissen um diese Ressourcen und auf ihre Nutzung hat, und wie er die sprachliche Entwicklung der bilingualen Schüler beeinflusst. Im Greifswalder Vorhaben stand dabei die Untersuchung der faktischen sprachlichen Entwicklung der untersuchten Probanden im Vordergrund, wobei auch der sprachliche Input in Herkunftssprache und Umgebungssprache in den ausgewählten Familien untersucht wurde. Zunächst wurde erhoben, welche sprachlichen Kompetenzen in der Herkunftssprache und im Deutschen vorhanden waren. Dazu wurden 40 ausgewählte Schüler hinsichtlich ihrer Kenntnisse von Aussprache, Orthographie, Grammatik und Wortschatz, ihrer kommunikativen Fähigkeiten und ihrer tatsächlichen Sprachpräferenz in der informellen Kommunikation untersucht. Dadurch wurde ein Sprachenprofil zu jedem Probanden erstellt (...). Durch die Wiederholung der Sprachstandsmessungen nach einiger Zeit konnte die längsschnittliche Entwicklung der multilingualen Fähigkeiten der Probanden analysiert werden. Im Leipziger Vorhaben wurden Sprachaufnahmen und Interviews durchgeführt, die Aufschluss gaben über die Sprachpraxis, Sprachlernbiographien, Spracheinstellungen und Spracherziehung in der Familie, das von den verschiedenen Akteuren wahrgenommene Potenzial der Herkunftssprache, die Einstellungen und Erwartungen der Beteiligten in Bezug auf den Herkunftssprachenunterricht beziehungsweise Fremdsprachenunterricht Russisch/Polnisch sowie das allgemeine schulische Umfeld der herkunftssprachlichen Schüler. Es wurden Interviews mit den Kindern, ihren Eltern (ggf. Großeltern und Geschwistern) sowie den Akteuren aus dem schulischen Kontext durchgeführt. Außerdem wurden die Deutschlehrer, Russischlehrer, Polnischlehrer sowie Fremdsprachenlehrer der Schüler zu ihren Sichtweisen auf die sprachliche Entwicklung der Kinder, ihren persönlichen Einstellungen zur Nutzung des Potenzials aus den Herkunftssprachen für das eigene Fach sowie zu generellen Erfahrungen bei der Anwendung von Mehrsprachigkeitsdidaktik in der Unterrichtspraxis befragt. In beschränktem Umfang erfolgten auch Unterrichtshospitationen. (DIPF/Projektträger)

Studien- und Projektinformationen

UntertitelEine Bestandsaufnahme zur Rolle des familiären und schulischen Kontexts für die Nutzung von Herkunftssprachen durch Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund
Laufzeit01.10.2013 - 30.09.2016
ProjektleitungBrehmer, Bernhard; Mehlhorn, Grit
Beteiligte Wissenschaftler/innenWinski, Martin; Kurbangulova, Tatjana
Beteiligte Institution(en)Institut für Slawistik (Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald)
Institut für Slavistik (Universität Leipzig)
Kontakt des Projektsbrehmerb@uni-greifswald.de; mehlhorn@rz.uni-leipzig.de
Projektwebsitehttps://www.mehrsprachigkeit.uni-hamburg.de/wissenschaft/forschungsprojekte/russische-und-polnische-hs.html; http://www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de/de/820.php
SchlagwörterSprachkompetenz; Sprachfertigkeit; Mehrsprachigkeit; Muttersprache; Sprachentwicklung; Spracherwerb; Schüler; Migrationshintergrund; Russe; Pole; Gymnasium; Schuljahr 06; Schuljahr 07; Sprache; Russisch; Deutsch; Polnisch; Fremdsprache; Sprachunterricht; Familie; Bilingualismus; Sprachpraxis; Sprachstandsforschung; Leistungsmessung; Kompetenzmessung; Interview; Befragung; Deutschland
Forschungs-/FörderprogrammRahmenprogramm zur Förderung der empirischen Bildungsforschung (EBF)
Schwerpunkt: Sprachliche Bildung und Mehrsprachigkeit
FörderungBundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderkennzeichen01JM1302A / 01JM1302B
Inhaltliche AngabenIm Projekt wurden Sprachstandsmessungen bei 12-jährigen bis 13-jährigen bilingualen Jugendlichen aus russischsprachigen und polnischsprachigen Familien durchgeführt. Die Sprachdaten wurden zum überwiegenden Teil experimentell erhoben. Die Sprachstandsmessungen wurden sowohl zum Deutschen als auch zur Herkunftssprache Russisch bzw. Polnisch durchgeführt. Sie umfassten verschiedene sprachliche Kompetenzbereiche (Hörverstehen, Leseverstehen, schriftliche und mündliche Sprachproduktion, Sprachmittlung) [und beinhalteten einen] Hörverstehenstest, einen Leseverstehenstest zu literarischem Text, einen Leseverstehenstest zu einem Sachtext, eine Sprachmittlungsaufgabe (Eigenentwicklung), einen Grammatiktest (Cloze-Test für Herkunftssprache, C-Test für Deutsch), Schreibaufgaben (Instrument Fast Catch-Bumerang, E-Mails), die Narration zu einer Bildergeschichte, eine Map Task, einen Vorlesetext, lexikalische Tests (Verbal Fluency Test, Übersetzungstest, Bildbenennung, Synonym-Test) sowie den Digit Span-Test. Die Sprachstandsmessungen wurden im Abstand von einem Jahr wiederholt. Zum Vergleich wurden mit denselben Verfahren Sprachdaten jeweils eines Elternteils (in der Regel der Mutter) der untersuchten Jugendlichen in beiden Sprachen erhoben. Zusätzlich wurde ein soziolinguistischer Fragebogen zur Erhebung von Hintergrunddaten eingesetzt. (DIPF/Projekt)
UntersuchungsdesignExperimentelles Design
Längsschnitt
Details: Längsschnittstudie mit insgesamt zwei Wellen
Erhebungsmethode(n)Messungen und Tests: Leistungs- und Kompetenztests
Untersuchungsgebiet (geogr.)Deutschland (Berlin; Hamburg; Sachsen)
UntersuchungseinheitSchüler; Eltern
AuswahlverfahrenNicht-Wahrscheinlichkeitsauswahl: Bewusste Auswahl
Anmerkungen: Schneeballmethode
Population / StichprobeJugendliche im Alter von 12 bzw. 13 Jahren (N=48; aus russischsprachigen Familien: n=26; aus polnischsprachigen: n=22) vorwiegend aus Gymnasien (Klassenstufe 6/7, bei Aufnahme einer zweiten Fremdsprache); jeweils ein Elternteil (N=48)
AnmerkungenDas Verbundvorhaben unterteilte sich in ein Greifswalder Teilprojekt unter der Leitung von Bernhard Brehmer und ein Leipziger Teilprojekt unter der Leitung von Grit Mehlhorn.

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