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Der Topos von der Erbfeindschaft zwischen Franzosen und Deutschen galt als so selbstverstaendlich, dass er vor Ende des I. Weltkriegs kaum in Frage gestellt war. Versuche zur Voelkerverstaendigung gab es kaum. In den 20er Jahren erkannte man die Bedeutung von Erziehung und Unterricht fuer die internationale Verstaendigung. Neue Wertmassstaebe fuehrten zu einer Diskussion ueber die Inhalte von Schulbuechern, doch die zustaendigen franzoesischen und deutschen Stellen zeigten sich wenig kooperationsbereit. Gegenseitig warf man sich eine feindliche Gesinnung und Aggressivitaet vor. Eine Aenderung schien sich mit der Aufnahme Deutschlands in den Voelkerbund anzubahnen, eine Revision vor allem der Geschichtsbuecher wurde immer haeufiger gefordert. Letztlich aber konnten sich weder deutsche noch franzoesische Gremien von ihrer Denkweise loesen. Eine deutsch-franzoesische Schulbuchkonferenz sollte 1935 die Weltoffenheit der Nationalsozialisten belegen, doch die Ergebnisse der Konferenz entsprachen offenbar nicht den Erwartungen des NS-Regimes. So scheiterte schliesslich auch dieser letzte Versuch einer gemeinsamen, am Ideal der Voelkerverstaendigung orientierten Schulbucharbeit.
Erfasst von
Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden
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1994_(CD)
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Tiemann, Dieter: Schulbuchrevision im Schatten der Konfrontation. Dt.- franz. Auseinandersetzungen zwischen d. beiden Weltkriegen. 1988.
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