Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Meyreiss, Werner |
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Titel | Rumpelstilzchen oder: Die Benennung des Unheimlichen. Grimms Maerchen und die Entwicklung von Technik und Umwelt. Ein religionspaedagogischer Essay. |
Quelle | In: Forum Religion, (1993) 1, S. 27-29 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0343-7744 |
Schlagwörter | Didaktische Grundlageninformation; Unterrichtsmaterial; Märchen; Ingenieurwissenschaft; Technikfolgen; Glaube; Hoffnung; Religion; Umwelt; Umweltbewusstsein; Umweltverschmutzung; Ökologie; Didaktische Erörterung; Gebrüder Grimm |
Abstract | Sowohl Sensationsmeldungen als auch nuechterne Analysen sind wenig wirkungsvoll, wenn die "oekonomisch- oekologische (Fehl-)Entwicklung unseres Lebens im Religionsunterricht thematisiert werden soll. Das Grimmsche Maerchen "Rumpelstilzchen" kann bei kultur- und sozialgeschichtlicher Deutung auf geeignetere Weise die Grundstruktur oekologischer Probleme erhellen und darueber hinaus eine Perspektive der Bewaeltigung bieten: Das Geheimnis der Technik muss ebenso aufgedeckt werden wie das Aussprechen des Namens im Maerchen das Geheimnis seiner Macht aufdeckt. Am Anfang des Maerchens steht der Mueller als Verwalter der ersten neuzeitlichen Maschinenanlage, der Muehle. Das Maerchen wird gedeutet als Geschichte des Umgangs mit der Natur. Der 1. Morgen, an dem aus Stroh Gold geworden war, der Sieg ueber die Natur errungen war, wird als Epoche der italienischen Renaissance gedeutet (Geburt einer neuen Macht namens Technik). Das Ergebnis des 2. Morgens wird mit der Zeit der industriellen Revolution identifiziert (auf Rationalisierung angelegte Infrastruktur). Der 3. Morgen, Ergebnis einer unersaettlichen Gier, wird als Tag der ersten Atombombenexplosion gedeutet. Hier wandelt sich Sieg in Niederlage. Die Wende zum Guten im Maerchen beruht darauf, dass die Koenigin in ihrer Angst sehend wird und entsprechend handelt. Hier deckt sich die Hoffnung des Maerchens mit der Hoffnung des Glaubens, die Gott und Welt nicht verwechselt. |
Erfasst von | Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden |
Update | 1995_(CD) |