Literaturnachweis - Detailanzeige
Sonst. Personen | Ernst, Dominik (Proj.leit.); Ning, Christine (Mitarb.); Reif, Manuel (Mitarb.); Paškvan, Matea (Mitarb.); Radinger, Regina (Mitarb.); Baierl, Andreas (Mitarb.); Hudec, Markus (Mitarb.); Kurzawa, Roland (Mitarb.); Neubauer, Maria (Mitarb.); Dillinger-Paller, Brigitte (Proj.leit.); Grimm, Andreas (Mitarb.); Német, Mark (Mitarb.); Bruneforth, Michael (Mitarb.) |
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Titel | Faktoren für einen erfolgreichen Abschluss der Sekundarstufe II in Österreich. |
Quelle | Wien: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung u.a. (2023), 117 S.
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monografie |
Schlagwörter | Abschluss; Sekundarstufe II; Gerechtigkeit; soziale Herkunft; Matura; Abbruch; Soziale Ungleichheit; Sozioökonomischer Faktor; Schulform; Schulnote; Bildungssoziologie; Schule; Österreich |
Abstract | Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss von bildungsbiografischen und persönlichen Merkmalen von Schüler:innen auf den Abschluss eines Bildungsprogramms der Sekundarstufe II. Um diese „Erfolgsfaktoren“ zu identifizieren, wurden pseudonymisierte Daten von zwei Jahrgangskohorten, die im Schuljahr 2012/13 oder 2013/14 erstmalig in die 9. Schulstufe in einer höheren Schule (AHS-Oberstufe, BHS) oder mittleren Schulen (BMS) eintraten, analysiert. Die für diese Studie aufgebaute Datenbasis aus diversen administrativen Datenquellen umfasst über 150 Merkmale zu Schüler:innen, ihren Bildungskarrieren, ihren Familien sowie zu ihren Klassen und Schulen. Damit entstand eine integrierte Datenbasis, die erstmalig eine multivariable Analyse von rund 120 000 individuellen Bildungskarrieren von Schüler:innen unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Merkmalen aus unterschiedlichen Datenquellen erlaubte. Ein wesentlicher Erfolgsindikator für zukünftige schulische Leistung ist die vorangegangene schulische Leistung gemessen daran, ob Schulstufen mit gutem oder ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen wurden, ob es Beurteilungen mit „Nicht genügend“ in Pflichtgegenständen gab oder keines von beiden. Schüler:innen mit sehr guter Beurteilung in der Sekundarstufe I haben im Vergleich zu jenen mit sehr schlechter Beurteilung eine 16,7 Mal höhere Chance die Sekundarstufe II erfolgreich abzuschließen. Personenbezogene Merkmale der Schüler:innen haben einen starken Einfluss auf den Erfolg in der Sekundarstufe II: So sind die Chancen auf einen Abschluss im Bereich der Sekundarstufe II, unabhängig von der begonnenen Schulform und der Ausbildungsdauer, für weibliche Jugendliche und für all jene Jugendliche, die zwei Bezugspersonen haben, deutlich erhöht (um den Faktor 1,5 bzw. 1,3). Das Zusammenspiel von Bildung der Bezugspersonen, Migrationshintergrund und Einkommen der Familie wurde in dem Merkmal „persönlicher Hintergrund (pHG)“ zusammengefasst. Dieses Merkmal zeigt erheblichen Einfluss auf die Erfolgschancen der Schüler:innen, wobei ein stark unterstützender pHG die Chancen eines erfolgreichen Abschlusses deutlich erhöht. Darüber hinaus reduziert der Tod einer Bezugsperson die Abschlusschancen der Jugendlichen um mehr als ein Drittel. Die soziodemographische Zusammensetzung der Schulklassen wirkt – als Rahmenbedingung des Unterrichts – zusätzlich zum persönlichen Hintergrund auf die Erfolgschancen der Jugendlichen, aber in geringerem Ausmaß. Befinden sich in einer Klasse durchschnittlich viele Schüler:innen mit einem sehr unterstützenden persönlichen Hintergrund, profitieren alle Schüler:innen davon. Demnach haben Jugendliche, deren Klassen einen gemittelten pHG um eine Standardabweichung über dem Schnitt haben, eine um 1,24 erhöhte Erfolgschance verglichen mit denen, deren Klassen-pHG um eine Standardabweichung unter dem Mittel liegt. Um das in der Realität vorliegende Gefüge der Erfolgsfaktoren modellhaft darzustellen, wurde ein multivariables Mehrebenen-Modell berechnet, das alle Merkmale gleichzeitig sowie auch die hierarchische Struktur der Daten (Schule – Klasse – Schüler:in) betrachtet. Die Aussagen zum Erfolg bzw. Misserfolg in Zusammenhang mit den Merkmalen beziehen sich in einem Modell nicht mehr auf eine konkrete Gruppe, die eine bestimmte Schulart gewählt hat. Vielmehr zeigen die Modelle die Erfolgschancen hypothetisch für Jugendliche jeder Merkmalskombination, unabhängig davon, wie oft eine Merkmalskombination in welcher Schulart tatsächlich vorkommt. |
Erfasst von | Externer Selbsteintrag |
Update | Neueintrag 2025-03 |