Delinquenz und Bestrafung. Diskurse, Institutionen und Strukturen.

Sonst. Personen	Budowski, Monica (Hrsg.); Nollert, Michael (Hrsg.); Young, Christopher (Hrsg.)
Titel	Delinquenz und Bestrafung. Diskurse, Institutionen und Strukturen. Gefälligkeitsübersetzung: Delinquency and punishment. Discourses, institutions and structures.
Quelle	Zürich: Seismo Verl. (2012), 215 S.Verfügbarkeit
Reihe	Differenzen
Zusatzinformation	Rezension
Sprache	deutsch
Dokumenttyp	gedruckt; Monographie
ISBN	978-3-03777-115-0
Schlagwörter	Bildung; Erziehung; Strafe; Soziale Ungleichheit; Gewalt; Genozid; Korruption; Kriminalität; Menschenrechtsverletzung; Soziale Schicht; Invalidität; Justizvollzugsanstalt; Diskurs; Prävention; Institution; Schweiz
Abstract	"Die beste Kriminalpolitik ist und bleibt eine gute Sozialpolitik - postulierte der renommierte Strafrechtler Franz von Liszt (1851 bis 1919) vor über hundert Jahren. Diese Forderung fand nach dem Zweiten Weltkrieg in vielen europäischen Ländern große Resonanz und bestärkte die politischen Akteure in der Ansicht, dass sich Delinquenz nur auf der Basis einer sozialwissenschaftliche Analyse und Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingungen sowie einer nachhaltigen Resozialisierung der TäterInnen vermindern ließe. Dieser Optimismus wird spätestens seit den 1990er-Jahren von individualistischen Kriminalitätstheorien bestritten, die den Menschen als rationalen Akteur konzipieren, der vornehmlich dann nicht delinquent wird, wenn ihm keine Gelegenheit dazu gegeben wird und die Tat, gemessen an der möglichen Bestrafung, mehr Kosten als Nutzen verspricht. Entsprechend finden heute vor allem Stimmen Gehör, die nach US-amerikanischem Vorbild schärfere Strafen, mehr polizeilichen Schutz und Überwachung sowie mehr Kontrolle öffentlicher Räume fordern. Dieser Sammelband bietet einen Überblick über aktuelle sozialwissenschaftliche und strafrechtliche Aspekte des Zusammenhangs zwischen Delinquenz, Bestrafung, Sozialarbeit und Sozialpolitik. Ausgehend von Perspektiven auf spezifische Delinquenztypen werden die normativen Grundlagen der Bestrafung, der gesellschaftliche Umgang mit TäterInnen und Opfern sowie Chancen und Grenzen präventiver Maßnahmen thematisiert." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Michael Nollert, Christopher Young und Monica Budowski: Delinquenz und Bestrafung: Diskurse, Institutionen und Strukturen. Einleitung (7-14); Hans Vest: Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit (15-40); Barbara Kavemann: Gewalt im Geschlechterverhältnis. Reflexion aktueller Forschungsergebnisse und Entwicklungen zum Thema häusliche Gewalt (41-61); Patrick Caduff und Monica Budowski: 'Scheininvalide'? Zum Problem der Grenzziehung zwischen legitimen und 'illegitimen' Krankheitsbildern (62-82); Michael Nollert: Soziale Ungleichheiten und Kriminalität: Kontroversen in der Forschung und Evidenzen aus der Schweiz (83-105); Georg P. Müller: Corruption, Inequality, and Social Stratification: A Comparative Analysis of International Data (106-128); Anne Kersten: Die Opferhilfe in der Schweiz (129-157); Ueli Hostettler: Exploring Hidden Ordinariness: Ethnographic Approaches to Life Behind Prison Walls (158-166); Roger Kirchhofer and Marina Richter: Resocialisation as a Goal of the Penal System: The Example of Education in Swiss Prisons (167-191); Christopher Young: Prevention in Criminal Justice and Welfare Rationalities (192-212).
Erfasst von	GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update	2013/2