Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Walter, Franz |
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Titel | Riskante Überbürgerlichkeit. Gefälligkeitsübersetzung: Risky excessive bourgeois way of thinking. |
Quelle | Aus: Kronenberg, Volker (Hrsg.); Weckenbrock, Christoph (Hrsg.): Schwarz-Grün. Die Debatte. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (2011) S. 134-143
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-531-18413-5 |
DOI | 10.1007/978-3-531-94187-5_12 |
Schlagwörter | Koalition; Partei; Politische Kultur; Soziale Schicht; Sozialstruktur; Organisationsstruktur; Bündnis 90/Die Grünen; Bürgertum; Parteianhänger; Wähler; Deutschland |
Abstract | Politische Lager bilden sich gesellschaftlich und politisch nach Meinung des Autors nicht ohne einen tieferen Grund. Sie bergen vielmehr lange, prägende historische Erfahrungen der sozialen Gegensätze, die von den Akteuren mit kulturell aufgeladenen, oft mit Verbitterung erinnerten Konfrontationen verbunden werden. Deshalb sind neue Lagerkonfigurationen keineswegs einfach taktisch herzustellen und nicht allein aus Gründen vermehrter Machtoptionen oder arithmetischer Möglichkeiten von oben einzuleiten. Die Grünen gehören in diesem Zusammenhang nicht nur zum deutschen Bürgertum, sondern verkörpern vielmehr dessen elitäre Ausprägung. Doch gerade darin liegt nach der These des Autors das Problem für neue bürgerliche Bündnisse, da die Christliche Union in ihrer Gesamtheit sehr viel weniger bürgerlich, modern, urban, postindustriell, sozial privilegiert und säkularisiert ist. Die Heimat der Union liegt stattdessen im ländlichen Bereich, in kirchennahen Schichten, bei Zugehörigen des primären Sektors, bei älteren Menschen und (auch) gering verdienenden Bürgern. Die Grünen hingegen sind die großstädtische Partei schlechthin. Ihre Wähler arbeiten dienstleistend und sind überwiegend entkonfessionalisiert. So sind also die materiell überdurchschnittlich ausgestatteten, hochgebildeten, exklusiv individualistisch durchwirkten Lebenskreise der Grünen mittlerweile zu abgehoben und zu elitär für das kleinbürgerliche und formal weniger qualifizierte "juste milieu" der Christdemokraten. (ICI2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2012/4 |