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Autor/inOberreuter, Heinrich
TitelWendezeiten.
Zeitgeschichte als Prägekraft politische Kultur.
Gefälligkeitsübersetzung: Turning points. Contemporary history as a shaping force in political culture.
QuelleMünchen: Olzog (2010), 384 S.Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Monographie
ISBN978-3-7892-9290-3
SchlagwörterDeutschland; Drittes Reich; Elite; Politik; Politische Kultur; Tradition; Vergangenheitsbewältigung; Weimarer Republik; Politische Einstellung; Legitimation; Lernprozess; Drittes Reich; Geschichte (Histor); Vergangenheitsbewältigung; Deutsche Integration; Elite; Legitimation; Politik; Politische Einstellung; Politische Kultur; Politische Macht; Weimarer Republik; Tradition; Deutschland
AbstractAls die "deutsche Katastrophe" durch die militärische Niederlage ihr Ende gefunden hatte, neigte sich auch der "deutsche Sonderweg" seinem Ende zu. Aus der bitteren Geschichte ergab sich die Konsequenz, grundlegende Werte der Verfügung durch Mehrheiten zu entziehen. In der Tat sind die Verfassungsgeber "Normativisten und keine Dezisionisten" gewesen. Unabhängig von inhaltlichen Wandlungen ist diese normative Option für die Staats- und Gesellschaftsgeschichte prägend geblieben. Im Westen formten die Verfassungsberatungen der Nachkriegszeit ein völlig neues Staatsbild, das überkommene Traditionen hinter sich ließ: ein Abschied vom Macht- und Obrigkeitsstaat. Dieses Staatsbild setzt sich aus der wertgebundenen Ordnung, die schon im Entwurf des Verfassungskonvents von Herrenchiemsee mehrfach als die "freiheitliche und demokratische Grundordnung" bezeichnet wird, aus der Friedensstaatlichkeit und aus der supranationalen Orientierung zusammen. Geradezu zukunftsweisend für spätere europäische Integrationsprozesse sowie für die Eingliederung der Bundesrepublik in supranationale Systeme kollektiver Sicherheit war die Idee, dem Bund die Übertragung nationaler Hoheitsrechte auf zwischenstaatliche Einrichtungen zu ermöglichen. Dafür waren damals schon funktionale Gründe zur angemessenen Erledigung grenzüberschreitender Aufgaben durch internationale Organe einerseits und sicherheitspolitische Argumente andererseits ausschlaggebend. Solche Souveränitätsverzichte galten als Vorleistung des deutschen Volkes, die nach der jüngsten Vergangenheit angebracht erschien - in der Hoffnung, andere Staaten möchten folgen. Mit dieser supranationalen Orientierung wurde eine in späteren Jahren typische Entwicklungs- und Erfolgslinie bundesdeutscher und europäischer Politik vorweggenommen, die nach wie vor - heute sogar mehr denn je - prägend geblieben ist. Die zivilgesellschaftliche Dimension fand zusätzlich in einer Ordnung Ausdruck, die das Individuum und seine Freiheit in ihre Mitte nahm, und zwar ausdrücklich seine politische, partizipatorische Freiheit. Der aktive, für die Demokratie eintretende Bürger war die Zielvorstellung. Die Deutschen im Osten haben sich ihre Verwirklichung mutig und gewaltlos erkämpft. Sie haben die Mauer zu Fall gebracht, die sie von dieser Idee abschotten sollte, aber nicht konnte. Darf man in dieser Zivilcourage, an der es in Deutschland immer gemangelt hatte, nicht den Schlussstein der historisch errungenen demokratischen politischen Kultur des ganzen Landes sehen? (ICF2).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2011/2
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