Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Saehrendt, Christian |
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Titel | Gedenkstätten als Lernorte? Geschichtsstudenten der Humboldt-Universität befragen Besucher in zeithistorischen Berliner Gedenkstätten. |
Quelle | In: Geschichte für heute, 2 (2009) 4, S. 74-78Infoseite zur Zeitschrift |
Beigaben | Literaturangaben |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 1866-2099 |
Schlagwörter | Lernort; Gedenkstättenpädagogik; Gedenkstätte; Geschichte (Histor); Vergangenheitsbewältigung; Nationalsozialismus; Stalinismus; Berlin; Deutschland |
Abstract | Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus oder Stalinismus gelten weithin als Orte historisch-politischer Bildung. Die einfache und konkrete Frage, was die Besucher in diesen 'Lernorten' lernen, bleibt vielfach aber unbeantwortet. Bisherige Untersuchungen zeigen, dass die Folgen eines Gedenkstättenbesuchs so individuell sind wie das Vorwissen, die Einstellungen und die Besuchserwartungen des Einzelnen. Tatsächlich findet bei vielen Besuchern eine Verknüpfung von Vergangenheitsdeutung und Gegenwartswahrnehmung statt, oft aber nicht im Sinne der Gedenkstättenpädagogen. Die Besucher deuten die Informationen in der Gedenkstätte häufig nach dem Muster mitgebrachter Interpretationen und ideologischer Prägungen. Der Effekt des Besuchs auf diese politischen Einstellungen ist gering. Es zeigt sich, dass man Gedenkstätten nicht mit programmatischen politischen oder moralischen Ansprüchen überfrachten darf. Gleichwohl sind sie wertvolle Kristallisationspunkte für den gesellschaftlichen Diskurs um Geschichte. In Zukunft werden sie sich stärker als bisher auf die Vielfalt der Besucherinteressen und -voreinstellungen ausrichten. Statt herkömmlicher Wissensvermittlung wird die Anregung zur Auseinandersetzung Hauptziel der pädagogischen Arbeit werden (Original übernommen). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main (extern) |
Update | 2010/1 |