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Institution | Wissenschaftsrat |
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Titel | Empfehlungen zu Forschungsinfrastrukturen in den Geistes- und Sozialwissenschaften. |
Quelle | Berlin (2010), 137 S.
PDF als Volltext |
Reihe | Drucksache / Wissenschaftsrat. 10465-11 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Monographie |
Schlagwörter | Empfehlung; Forschungsdaten; Deutschland |
Abstract | Hinsichtlich der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems ist es aus Sicht des Wissenschaftsrates notwendig, der an wissenschaftspolitischer Bedeutung zunehmenden Infrastrukturentwicklung für die Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Positiv bewertet er bereits jetzt die Entwicklung der Forschungsinfrastrukturen der quantitativen Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Eine vergleichbare Position gilt es auch für die qualitativen Sozialwissenschaften und die Geisteswissenschaften anzustreben. In diesem Sinne hat der Wissenschaftsrat Empfehlungen zur Stärkung der internationalen Konkurrenzfähigkeit von Informations- und sozialen Infrastrukturen sowie zur Ausstattung mit Großgeräten in einzelnen Feldern der Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland ausgesprochen. Dabei äußert er sich auch zu Fragen der Archivierung von Forschungsdaten. Forschungsinfrastrukturen leisten in den Geistes- und Sozialwissenschaften einen wichtigen Beitrag zum Erkenntnisgewinn über gesellschaftliche Problemlagen und zur Erschließung unseres kulturellen Erbes. Gleichwohl haben die Geistes- und Sozialwissenschaften beim Aufbau von Forschungsinfrastrukturen Nachholbedarf. Die Perspektive bestehender Einrichtungen ist durch wechselnde Förder- und Finanzierungsinstrumente oft ungesichert. Der Wissenschaftsrat empfiehlt dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) deshalb, ein längerfristiges nationales Förderprogramm für Forschungsinfrastrukturen in den Geistes- und Sozialwissenschaften auf einer Wettbewerbsbasis aufzunehmen. Das individuelle Engagement von Geistes- und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern beim Aufbau von Infrastrukturen möchte der Wissenschaftsrat stärker honoriert sehen. Insbesondere die Berücksichtigung von Infrastrukturprojekten in der Leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM) wird als ein Instrument betrachtet, den Stellenwert des Infrastrukturaufbaus an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu erhöhen. Die Fachgesellschaften werden vom Wissenschaftsrat aufgefordert, sich stärker als bisher mit der Bedeutung von Forschungsinfrastrukturen für ihre Disziplinen auseinander zu setzen. Mit Blick auf die Governance von Forschungsinfrastrukturen in den Geistes- und Sozialwissenschaften setzt der Wissenschaftsrat auf ein nutzungsorientiertes Konzept. Einen wesentlichen Bestandteil guter Governance von Forschungsinfrastrukturen sieht der Wissenschaftsrat darüber hinaus in ihrer Verknüpfung mit Förderkonzepten für den wissenschaftlichen Nachwuchs und dem Erwerb von Zusatzqualifikationen. Hierauf sei bei der öffentlichen Förderung besonderer Wert zu legen. (HoF/Text übernommen). |
Erfasst von | Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
Update | 2011/3 |