Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Smith, Richard; Keiner, Edwin |
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Titel | Erziehung und Wissenschaft, Erklären und Verstehen. Paralleltitel: Education and science, explaining and understanding. |
Quelle | In: Zeitschrift für Pädagogik, 61 (2015) 5, S. 665-682Infoseite zur Zeitschrift
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Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0044-3247 |
URN | urn:nbn:de:0111-pedocs-154206 |
Schlagwörter | Bildung; Erziehung; Erziehungswissenschaft; Bildungsforschung; Empirische Forschung; Methodologie; Verstehen; Erklärung; Wissenschaft; Wissenschaftstheorie; Wissenschaftsverständnis |
Abstract | Erziehungswissenschaft scheint gegenwärtig weltweit, besonders in englischsprachigen Ländern, zunehmend von der Übernahme, gar der Imitation, naturwissenschaftlicher Methoden bestimmt zu sein. Ein Beispiel hierfür ist die gegenwärtige Begeisterung für randomisierte kontrollierte Studien (randomised controlled trials, RCTs), die oft als der Goldstandard in der medizinischen Forschung gelten. Ein anderes Beispiel ist die bislang unerfüllte Erwartung, dass die Neurowissenschaften uns alles darüber sagen könnten, wie Menschen lernen und wie sie besser, d. h. schneller und effektiver, lernen könnten. Zuweilen scheint es, als befinde sich die Erziehungswissenschaft im Griff einer neuen Rhetorik und ihrer Schlagworte von 'rigour' und 'robustness'. Damit verbunden ist auch die Annahme, dass 'eigentliche' Forschung im Wesentlichen empirische Forschung sei. Angesichts dieser Entwicklungen geht es darum, erneut die Bedeutung von 'Erziehung' zu betonen. Die in der Wissenschaft altbekannte Unterscheidung zwischen 'Erklären' und 'Verstehen' kann hierfür erneut von Nutzen sein. Beide Perspektiven schließen sich nicht wechselseitig aus. Sie können uns aber daran erinnern, dass uns Fragen über Bildung und Erziehung zunächst eher zu philosophischen Problemen von Sinn und Bedeutung führen als zu quasi-wissenschaftlichen, empirischen Untersuchungen. (DIPF/Orig.). Educational research, throughout the developed world but especially in the English-speaking countries, seems increasingly determined by adopting - or perhaps simply imitating - the methods of the natural sciences. One example is the current enthusiasm for randomised controlled trials (RCTs) which are often considered the "gold standard" in medical research. Another example is the expectation, so far largely unfulfilled, that neuroscience will tell us all we need to know about how people learn and how they can come to learn better, that is more quickly and effectively. Sometimes it seems that educational research is simply in the grip of a new rhetoric, whose shibboleths are "rigour" and "robustness". The assumption thus grows that proper research is essentially empirical. In the face of these tendencies it is important to re-emphasise the meanings of "education". The familiar distinction between erklären (scientific explanation) and verstehen (humane understanding of a less technical kind) is helpful to us here. The two perspectives are not mutually exclusive. But this framework is useful in reminding us that questions about the development and education often lead us towards philosophical problems about sense and meaning rather than towards quasi-scientific, empirical investigations. (DIPF/Orig.). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2016/3 |