Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Wanielik, Reiner |
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Titel | Jungen - sexuelle Beziehungen und Orientierungen. Gefälligkeitsübersetzung: Boys - sexual relationships and orientations. |
Quelle | Aus: Stier, Bernhard (Hrsg.); Winter, Reinhard (Hrsg.): Jungen und Gesundheit. Ein interdisziplinäres Handbuch für Medizin, Psychologie und Pädagogik. Stuttgart: Kohlhammer (2013) S. 267-272 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-17-021329-6 |
Schlagwörter | Sozialisationsbedingung; Junge; Gesundheit; Gesundheitserziehung; Homosexualität; Sexualaufklärung; Sexualerziehung; Sexualität; Sexualverhalten; Auswirkung; Deutschland |
Abstract | Für alle Jungen gilt: Es wird eine heterosexuelle Entwicklung erwartet, Heterosexualität ist Normalität. Auch schwule Jungen werden deshalb zuerst heterosexuell erzogen und sozialisiert. Sie finden in ihren Sozialisationsorten meist eine Dominanzkultur des Heterosexuellen vor. Sexualpädagogische Arbeit, aber auch Beratungsgespräche oder Arztbesuche sollten hier öffnend entgegenwirken. Hier sollte es auch und immer wieder um das Thematisieren von Homosexualität als Normalität und von homosexuellen Praktiken gehen. Denn für die homosexuell liebenden Jungen sind ihre Eltern heterosexuelle Vorbilder, sie erleben ihre Lehrer und Lehrerinnen meist als geschlechtslose Wesen (mit scheinbar sicherer heterosexueller Identität) und haben damit wenige Vorbilder für gelungene homosexuelle Beziehungen. Auf jeden Fall sollten Erwachsene intervenieren, wenn Jungen die Abwertung von Homosexuellen oder von Homosexualität als Versuch nutzen, ihr eigenes Männlichsein unter Beweis zu stellen. Wenn sie diese Handlungsweisen von Jungen übergehen, tragen sie zur Abwertung und Marginalisierung von Homosexualität bei. Was fehlt, ist dann auch die Unterstützung der möglicherweise differierenden Haltungen von anderen Jungen, die sich ihrer sexuellen Identität noch nicht so sicher sind bzw. Einspruch gegenüber Abwertungen erheben würden, wenn es denn dafür Unterstützung gibt. Wegen der herrschenden sexuellen Normalitätsvorstellungen erleben homosexuelle Jungen das Wahrnehmen ihrer Orientierung häufig als Irritation und manchmal als Schock. (ICB2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2013/4 |