Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Machura, Stefan |
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Titel | NPM und die Steuerung britischer Hochschulen. Gefälligkeitsübersetzung: NPM and control of British universities. |
Quelle | Aus: Soeffner, Hans-Georg (Hrsg.): Transnationale Vergesellschaftungen. Verhandlungen des 35. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt am Main 2010; Bd. 1 u. 2. Wiesbaden: Springer VS (2013) 12 S. |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | CD-ROM; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-531-18169-1 |
Schlagwörter | Recht; Indikator; Ranking; Steuerung; Machtkampf; Finanzierung; Kommerzialisierung; Management; Wettbewerb; Hochschulpolitik; Hochschulverwaltung; Hochschule; Best-Practice-Modell; Bestandsaufnahme; Konferenzschrift; Konzeption; Steuerungsmodell; Transparenz; Student; Studentin; Großbritannien |
Abstract | "In der Steuerung britischer Hochschulen wird eine Bandbreite von Instrumenten des New Public Managements. Zielvorgaben verbunden mit Budgetierungen und die Verwandlung jedes Fachbereichs, ja Lehrgebiets in Profitcenter kennzeichnen die Situation. Besonders ausgeprägt ist die Schaffung eines Wettbewerbs zwischen Hochschulen um Studierende und Drittmittel, innerhalb von Hochschulen zwischen den Fachbereichen und schließlich zwischen den Hochschullehrern einer Lehreinheit. Um für Studierende, Hochschulleitungen und Ministerien eine Informationsgrundlage zu verschaffen, soll im NPM über Indikatoren Transparenz hergestellt werden. Indikatoren dienen aber auch der Zuweisung von Finanzen. Dem aus dem NPM entstandenen Regime fehlen Qualitäten, die dem Recht zugeschrieben werden. Gesetze sind zwar veränderbar, in der Regel aber für längere Zeit gültig und bieten den Akteuren eine gewisse Orientierungssicherheit. Das System der Hochschulsteuerung in Großbritannien ist demgegenüber durch überraschende Wendungen und Interventionen der rahmensetzenden politischen Ebene und der Hochschulleitung gekennzeichnet. In Großbritannien werden Regeln für die Messung von Leistung und die daran geknüpfte Hochschulfinanzierung so lange verändert, bis die traditionell führenden Hochschulen klar bevorzugt sind. Das NPM war eine Antwort auf eine überdetaillierte Steuerung durch Recht. An britischen Hochschulen haben sich Vorschriftenflut und Überbürokratisierung aus Gedanken des NPM entwickelt: 'Best practice' bei auch anderen Hochschulen zu sammeln und in der eigenen Organisationseinheit anzuwenden. Oft siegte der Schematismus über Initiative und Gestaltungsfreiheit. Studierende wurden zu 'Kunden', die Bildungsleistungen einkaufen und die Hochschulen stehen im Wettbewerb um Studierende. Um einer Noteninflation vorzubeugen, ist ein System von Mehrfachkorrekturen studentischer Arbeiten eingeführt worden. Die Situation der Wissenschaftler erinnert an große Law Firms, in denen diejenigen verbleiben können, die nicht nur die eigene Stelle sichern sondern auch andere über eingeworbene Mandate mitfinanzieren." (Autorenreferat). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2013/3 |