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Literaturnachweis - Detailanzeige

 
Autor/inn/enGerber-von Müller, Gabriele; Petermann, Ulrike; Petermann, Franz; Niederberger, Uwe; Stephani, Ulrich; Siniatchkin, Michael; Gerber, Wolf-Dieter
TitelDas ADHS-Summercamp - Entwicklung und Evaluation eines multimodalen Programms.
QuelleIn: Kindheit und Entwicklung, 18 (2009) 3, S. 162-172Infoseite zur Zeitschrift
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Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN0942-5403; 2190-6246
DOI10.1026/0942-5403.18.3.162
SchlagwörterAufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung; Soziales Verhalten; Behandlung; Drogenkonsum; Therapie; Sport; Training; Elterntraining; Erholung; Ergebnis
AbstractEs wird der Frage nachgegangen, ob und inwieweit ein multimodales, massiertes, stringent lernpsychologisch orientiertes Gruppenprogramm (ADHS-Summercamp, ASCT; zwölf Tage; 100 Stunden) die klinische ADHS-Kernsymptomatik (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit Hyperaktivität) günstig beeinflussen kann. Dabei sollte der besondere Einfluss von Response-Cost-Token (RCT) untersucht werden. Das ASCT wurde in einem Prä-Post1-Post2-Design mit einer standardisierten Elternberatungsgruppe (SEB) verglichen. An der Studie nahmen insgesamt 34 Kinder im Alter zwischen 6 und 17 Jahren teil, die nach Alter, Geschlecht und Kernsymptomatik per Zufall entweder der ASCT-Gruppe (18 Kinder) oder der SEB-Gruppe (16 Kinder) zugeordnet wurden. Während des Sommercamps wurden neben einem Sozialen Kompetenztraining schulbezogene Tests und Sport durchgeführt, wobei über alle Alltagssituationen hinweg das RCT systematisch angewendet wurde. Zudem erhielten die Kinder doppelblind, randomisiert und cross-over die drei folgenden Medikationen: Methylphenidat unretardiert, Methylphenidat retardiert und Placebo jeweils vier Tage lang. Das Verhalten der Kinder der ASCT-Gruppe wurde während des Sommercamps zu festgelegten Zeitpunkten und in standardisierten Situationen durch geschulte Beobachter mithilfe von validierten Beobachtungsbögen bewertet. Beide Gruppen erhielten zudem vor der Intervention sowie sechs Monate und zwei Jahre danach Eltern- und Lehrerbeobachtungsbögen, die sich u. a. auf die ADHS-Kernsymptomatik bezogen. Die varianzanalytische Auswertung zeigte eine signifikante Verbesserung der ADHS-Kernsymptomatik der ASCT-Gruppe, die auch nach zwei Jahren relativ stabil blieb. Diese Verbesserungen wurden vorwiegend von den Lehrern beobachtet. Dagegen zeigte sich bei der SEB-Gruppe in der Lehrerbeobachtung eine Zunahme der Symptomatik nach der Beratung. Die Effekte der ASCT-Gruppe konnten vorwiegend auf die Wirkung des RCT zurückgeführt werden. Das Gruppentraining führte zu positiven, langfristigen klinischen Effekten, wenn es mit einem RCT verknüpft war. Es wird die Einschätrzung vertreten, dass sich eine Einführung von ADHS-Sommercamps in Tageskliniken für Kinder und Jugendliche, aber auch in verhaltenstherapeutischen Ambulanzen und Praxen, besonders aus ökonomischen Gründen anbietet. (ZPID).
Erfasst vonLeibniz-Institut für Psychologie, Trier
Update2010/1
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