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Der Autor unterzieht die gelaeufigen Deutungen ('Schwaetzersatire') von Horazens Satura I,9 einer Revision. Er kontrastiert die antike Lehre von den Charaktertypen mit dem Auftreten des Quidam, wobei vor allem dessen Entschluss, den er in den V. 35-43 fasst, weniger die Abwimmelungsversuche Horazens, fuer die Neubewertung ins Gewicht faellt. Die genannte Szene bildet die Peripetie des 'kleinen Dramas': der Quidam erweist sich als berechnender Karrierist, der fuer seine grobe Anbiederung nur die harmlose Maske des Schwaetzers benutzt. Von den Gesamtdeutungen - (spielerische Uebung, Verspottung eines Anonymus, Verteidigung gegen zudringliche alte Freunde, Preislied auf den Maezenaskreis) - neigt der Autor daher der letzteren zu, will sie aber so verstanden wissen, dass Horaz sich wuerdig zu zeigen versucht, indem er, ohne aufzutrumpfen, durch die Pointierung des negativen, gegensaetzlichen Typus den Kreis und besonders Maezenas selbst - indirekt - idealisiert. Die Schwaetzersatire ist daher eine sublime Wuerdigung.
Erfasst von
Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden
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1996_(CD)
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