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Autor/inKonerding, Marita
TitelDas grapho-phonologische Trainingsprogramm Lautarium bei Lese- Rechtschreibschwierigkeiten - Effekte in der Intervention und Prävention.
QuelleKaiserslautern: Technische Universität Kaiserslautern (2021), XIV, 215 S.
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Dissertation, Technische Universität Kaiserslautern, 2021.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:hbz:386-kluedo-64311
SchlagwörterWahrnehmung; Kind; Übungsprogramm; Fonem; Fonologie; Fonologische Bewusstheit; Lautes Lesen; Lese-Rechtschreib-Schwäche; Lesenlernen; Rechtschreibung; Computerunterstütztes Verfahren; Migrationshintergrund; Training; Dissertation; Bewusstheit; Intervention; Prävention
AbstractIn Deutschland zeigen 18 % der Grundschulkinder Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben und bei 4 bis 10 % wird eine Lese-Rechtschreibstörung (LRS) diagnostiziert. Bei Kindern mit einem Migrationshintergrund werden regelmäßig Minderleistungen in der Schriftsprache festgestellt, die sich insbesondere in einem reduzierten Leseverständnis zeigen und die in einem Zusammenhang mit sprachlichen Defiziten stehen. Schriftsprachliche Störungen zeigen unbehandelt eine hohe Persistenz und führen zu gravierenden Beeinträchtigungen des Bildungsverlaufs. Eine frühe Förderung ist daher von großer Bedeutung, um eine Abwärtsspirale von mangelnden schriftsprachlichen Fertigkeiten, ausbleibenden Lernerfolgen und sinkenden motivationalen Aspekten aufzuhalten und zunehmende Auswirkungen auf die psycho-emotionale Situation zu minimieren. Trainingsprogramme, die ein phonologisches Training mit einem schriftsprachlichen Training kombinieren, haben sich als wirksame Fördermaßnahme - sowohl für monolinguale als auch für bilinguale Kinder - erwiesen. Das computerbasierte Trainingsprogramm Lautarium basiert auf diesen Erkenntnissen und umfasst die Übungsbereiche Phonemwahrnehmung, phonologische Bewusstheit, Graphem-Phonem-Zuordnung, lautgetreues Lesen und Schreiben und schnelle Worterkennung. Die vorliegenden drei Wirksamkeitsstudien im Prä-test-Posttest-Follow-up-Design prüfen die Effekte bei Kindern mit LRS, Kindern mit Migrationshintergrund und Kindern mit schwachen Lese-Rechtschreibleistungen. Damit trägt die Thesis zu einer differenzierten Betrachtung der Wirksamkeit von Lautarium in der Intervention und Prävention bei. An Studie 1 nahmen 41 Kinder mit LRS teil, die die dritte Klassenstufe spezieller LRS-Förderklassen in Sachsen besuchten. Die Trainingsgruppe (n = 27) trainierte im Förderunterricht mit Lautarium (7 Wochen, 5 x wöchentlich, ca. 30 Minuten), während die Kontrollgruppe (n = 14) eine traditionelle Leseförderung in Kleingruppen erhielt. Der Prätest belegte Lese-Rechtschreibleistungen mit einer Abweichung von 1.5 bis 2 Standardabweichungen (SD) unterhalb der Norm und damit die gravierenden Defizite der Kinder. Im Rechtschreiben (Ausnahme: Morphematische Strategie) und in Subtests zur phonologischen Bewusstheit zeigten sich kurzfristige und anhaltende signifikante Trainingseffekte in mittelhoher bis hoher Effekt-stärke. Im Leseverständnis konnte kein Vorteil für die Trainingsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe ermittelt werden. Die Entwicklung der T-Werte im Studienzeitraum zeigte für beide Gruppen substanzielle Lernfortschritte im Lesen und Rechtschreiben, die unbehandelt unter den Bedingungen einer Regelbeschulung nicht zu erwarten gewesen wären. Studie 2 umfasste 26 Kinder mit einem Migrationshintergrund und Deutsch als Zweitsprache (L2) in der Mitte des zweiten Schuljahres in einer Schule in Bayern. Neben der Wirksamkeit für schriftsprachliche und phonologische Leistungen wurden in dieser Studie auch Effekte auf den aktiven Wortschatz geprüft. Die Annahme leitet sich aus Evidenzen zu (1) den Einflüssen eines phonologischen Trainings auf das Erlernen neuer Wortformen und (2) den Auswirkungen schriftsprachlicher Leistungen auf sprachliche Kompetenzen ab. Im Klassenverband trainierten 12 Kinder mit Lautarium (9 Wochen, 5 x wöchentlich, 20 bis 30 Minuten), während 14 Kinder der Kontrollgruppe am regulären Schulunterricht teilnahmen. Der Prätest ermittelte unterdurchschnittliche Wortschatzleistungen in Höhe von 1.5 SD, während die schriftsprachlichen Leistungen lediglich geringfügig unter dem erwarteten Normwert lagen. Im Rechtschreiben und im aktiven Wortschatz konnten kurzfristige und anhaltende Effekte in mittlerer Effektstärke ermittelt werden. In zwei von drei Subtests zur phonologischen Bewusstheit zeigten sich Trainingsvorteile in hoher Effektstärke im Posttest, die im Follow-up nicht anhaltend waren. Für die geprüften Leseleistungen (basale Lesefertigkeiten und Leseverständnis für Wörter) konnten keine Trainingsvorteile nachgewiesen werden. An Studie 3 nahmen 86 Kinder mit schwachen Lese-Rechtschreibleistungen (T-Wert ( 40) zu Beginn der zweiten Klassenstufe aus zehn Schulen Sachsen-Anhalts teil. Je 43 Kinder wurden randomisiert der Trainings- bzw. Kontrollgruppe zugeordnet. Trainiert wurde im Rahmen des regulären Schulunterrichts (10 Wochen, 5 x wöchentlich, ca. 30 Minuten). Der Posttest bestätigte die Effekte des Trainings auf die basalen Lesefertigkeiten, das Leseverständnis für Wörter, die Rechtschreibleistungen (Ausnahme: Morphematische Strategie) und auf einen von zwei Subtests zur phonologischen Bewusstheit. Die Effektstärken lagen im geringen bis mittleren Bereich. Im Follow-up konnte bei einer reduzierten Stichprobe von N = 49 keine anhaltende Wirksamkeit gezeigt werden. Die fehlenden Effekte sind aufgrund der Beeinträchtigungen des Studiendesigns durch die Folgen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Schulschließungen im Frühjahr 2020 nur schwer zu generalisieren und zu interpretieren. In dieser Studie wurden die Lehrkräfte zu ihren Erfahrungen mit der Implementierung des Trainings in den Unterricht befragt. Das Trainingsprogramm konnte mehrheitlich im schulischen Alltag und hier auch zur Zieldifferenzierung im schriftsprachlichen Unterricht eingesetzt werden. Nach Einschätzung der Lehrkräfte wurde Lautarium von den Kindern selbstständig und motiviert durchgeführt. Auch wenn die Organisation für die Lehrkräfte mit einem zusätzlichen Arbeitsaufwand verbunden war, möchte die Mehrheit Lautarium weiterhin im Unterricht einsetzen. Mit den drei vorliegenden Studien kann die Wirksamkeit des grapho-phonologischen Trainingsprogramms Lautarium für unterschiedliche Zielgruppen belegt werden. Konstant konnten Effekte auf die phonologische Bewusstheit und das Rechtschreiben ermittelt werden. Kurzfristige Leseeffekte waren lediglich bei Zweitklässlern mit schwachen Lese-Rechtschreibleistungen nachweisbar. Bei Kindern mit Deutsch als L2 zeigte sich eine förderliche Wirkung für den Wortschatz. Damit kann Lautarium in schulischen Kontexten effektiv zur Intervention und Prävention eingesetzt werden und ist auch in interkulturellen Schulklassen ein empfehlenswertes Förderinstrument. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2022/1
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