Ökonomische Allgemeinbildung - Befähigung zur Teilhabe, Befähigung zur Erkenntnis, Entfaltung des Menschlichen.

Autor/in	Weyland, Michael
Titel	Ökonomische Allgemeinbildung - Befähigung zur Teilhabe, Befähigung zur Erkenntnis, Entfaltung des Menschlichen.
Quelle	In: Pädagogische Rundschau, 75 (2021) 1, S. 89-107Infoseite zur Zeitschrift PDF als Volltext kostenfreie Datei Link als defekt meldenVerfügbarkeit
Sprache	deutsch
Dokumenttyp	online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN	0030-9273
Schlagwörter	Bildung; Bildungsbegriff; Allgemeinbildung; Bildungsziel; Denkerziehung; Fähigkeit; Kognition; Persönlichkeitsbildung; Bildungsplanung; Mündigkeit; Erkenntnis; Handlungsorientierung; Curriculum; Ganzheitlicher Unterricht; Orientierung; Verantwortung; Vernunft; Partizipation; Soziale Marktwirtschaft; Wirtschaftserziehung; Betriebspraktikum; Ökonomie; Lebenswelt; Baden-Württemberg; Deutschland
Abstract	Im ersten Schritt (Kapitel 1) wird auf die geisteswissenschaftlich und allgemeindidaktisch inspirierte Diskussion um den Allgemeinbildungsbegriff zurückgegriffen. Die disziplinübergreifende, fachoffene Haltung der Allgemeinen Didaktik als wissenschaftlicher Disziplin erscheint zielführend, um die Stagnation und den diagnostizierten Theoriestillstand zu lösen. Konkret knüpft der Beitrag an die weitreichende und vielfach rezipierte Grundlegung des allgemeinen Didaktikers und Schulpädagogen Hans Werner Heymann an. Heymann hat die Strömungen des deutschen Bildungsdenkens in seiner Habilitationsschrift gebündelt und kommt zu den drei folgenden Grundpfeilern, die Allgemeinbildung begründen: die "Befähigung zur Teilhabe" (A); die "Befähigung zur Erkenntnis" (B) und die "Entfaltung des Menschlichen" (C). Anschließend (Kapitel 2 und 3) soll die Debatte durch eine Konkretisierung der zu häufig abstrakt gehaltenen Zielvorstellungen geerdet werden. Dazu wird der Ansatz Heymanns auf den Bildungsplan 2016 für das neue baden-württembergische Schulfach "Wirtschaft/ Berufs- und Studienorientierung" (WBS) bezogen. Baden-Württemberg ist bisher das einzige Bundesland mit einem eigenen, einheitlichen Schulfach "Wirtschaft" für alle allgemeinbildenden Schulformen - verbunden mit dem Anspruch, "ökonomische Allgemeinbildung" für alle Schülerinnen und Schüler zu vermitteln. Inwiefern dies gelingen kann, soll auf Basis des Bildungsplans und mithilfe des in Kapitel 1 skizzierten Allgemeinbildungskonzepts geprüft und veranschaulicht werden. Dabei wird die Bedeutung handlungsorientierter Methoden für die Erreichung des Bildungsziels der "Befähigung zur Teilhabe" (A) besonders herausgearbeitet. Eine "Befähigung zur Erkenntnis" (B), so die hier vertretene These, setzt darüber hinaus den entschlossenen Einsatz fach- bzw. domänenspezifischer Methoden voraus. Was darunter zu verstehen ist, wird in den Abschnitten 2 und 3 erläutert. Im dritten Teil des Aufsatzes (Kapitel 4 und 5) wird der Versuch einer Anbindung des in den Abschnitten 2 und 3 recht konkret Vorgetragenen an die übergreifende Diskussion um "Kategoriale Bildung" in Anlehnung an Klafki unternommen. Gelingt es schulischer Praxis, so der Kerngedanke, ökonomische Stoffkategorien mithilfe handlungsorientierter und domänenspezifischer Methoden in "Bildungskategorien" zu transformieren, so kann auch die dritte Dimension von Allgemeinbildung im Sinne Heymanns - die Persönlichkeits- bzw. Charakterbildung - schrittweise realisiert werden. Die von Heymann angestrebte "Entfaltung des Menschlichen" (C) muss allerdings in der alltäglichen Unterrichts- und Projektpraxis ökonomischer Bildung "gelebt" und "erfahren" werden, um nachhaltig wirksam zu sein und zur Persönlichkeitsbildung beizutragen. (DIPF/Orig.).
Erfasst von	DIPF \| Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main
Update	2021/3