Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Nesterko, Yuriy; Glaesmer, Heide |
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Titel | Warum fragen wir nicht direkt nach? Eine Analyse zur subjektiven Zuschreibung des Migrationshintergrundes. |
Quelle | In: Psychologische Rundschau, 70 (2019) 2, S. 101-108Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0033-3042; 2190-6238 |
DOI | 10.1026/0033-3042/a000399 |
Schlagwörter | Attribution; Begriff; Selbstkonzept; Soziale Kognition; Soziale Wahrnehmung; Migration |
Abstract | Sowohl in der amtlichen Statistik als auch in der deutschsprachigen Migrationsforschung hat sich zur Erfassung möglicher Migrationseinflüsse der Begriff "Person mit Migrationshintergrund" etabliert. Dabei handelt es sich um eine kriterienorientierte Definition, die einer Ableitung und Zusammenführung von Angaben zu Staatsangehörigkeit, Geburtsland und Einbürgerung sowohl der betreffenden Personen als auch ihrer Eltern bedarf. Neben der Bestimmung des Migrationshintergrundes anhand amtlicher Statistik (Mikrozensus-Definition) wurde im Rahmen einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung (2401 Personen) nach einer Selbstzuschreibung und der antizipierten Fremdzuschreibung des eigenen Migrationshintergrundes gefragt. Insgesamt 258 der Befragten (10.7%) wiesen einen Migrationshintergrund (Erfassung laut Mikrozensus) auf. Etwa zwei Drittel (65.6%) der Stichprobe mit Migrationshintergrund im Sinne des Mikrozensus gaben an, sich nicht als Migrant oder Migrantin bzw. als Person mit Migrationshintergrund zu sehen. Etwas mehr als die Hälfte (55.5%) der Befragten mit Migrationshintergrund ging davon aus, dass sie von anderen nicht als Migrant bzw. als Person mit Migrationshintergrund bezeichnet wird. Im Ergebnis der durchgeführten Befragung wurde ein klarer Unterschied zwischen einer subjektiven Perspektive auf den eigenen Migrationshintergrund und der Mikrozensus-Definition festgestellt. Es wird daher als wichtig und empfehlenswert betrachtet, in dieser Hinsicht stärker zu differenzieren, insbesondere bei Forschungsfragen, die auf eine subjektive Perspektive des Einzelnen abzielen. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2019/4 |