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Autor/inBraune, Holger
TitelRezension zu: Buchna, J., Coelen, T., Dollinger, B. & Rother, P. (2017). Abbau von Bildungsbenachteiligung als Mythos? Orientierungen pädagogischer Akteure in (Ganztags-)Grundschulen. Zeitschrift für Pädagogik, 63(4), 416-436.
QuelleIn: Forschungsmonitor Schule, 4 (2018) 63, 7 S.
PDF als Volltext kostenfreie Datei (Rezension); PDF als Volltext kostenfreie Datei (Rezension)  Link als defekt meldenVerfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Zeitschriftenaufsatz
ISSN2513-0900
SchlagwörterGruppendiskussion; Bildungschance; Soziale Ungleichheit; Bildungspolitik; Bildungsangebot; Förderung; Ganztagsbetreuung; Schulleitung; Schulorganisation; Grundschule; Ganztagsschule; Lehrer; Schüler; Sozialer Brennpunkt; Pädagoge; Dokumentarische Methode; Rezension; Benachteiligter Jugendlicher; Benachteiligtes Kind; Personal; Deutschland; Hessen; Nordrhein-Westfalen; Rheinland-Pfalz
AbstractBesonders zwei (bildungs-)politische Motive prägen den Diskurs zum Ganztagsausbau seit der Jahrtausendwende. Erstens sollen Ganztagsschulen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. Zweitens wird an Ganztagsschulen der Auftrag adressiert, Bildungsbenachteiligungen abzubauen. Der zweite Aspekt ist auch als Reaktion auf den von PISA im Jahr 2000 nachgewiesenen Fakt zu verstehen, dass Schülerinnen und Schüler aus Familien mit geringerem sozio-ökonomischen Einkommen im deutschen Schulsystem benachteiligt werden. Hierzu rückt vor allem der Primarbereich in den Forschungsfokus, da eine frühzeitige Behebung von Leistungsdefiziten die Bildungsprozesse in den weiterführenden Schulen begünstigt. Vor diesem Hintergrund fragen Buchna et al., ob das bildungspolitische Ziel des Abbaus von Bildungsbenachteiligungen für pädagogische Akteure im Primarbereich als Element ihres handlungsleitenden Orientierungsrahmen fungiere und falls ja, wie sich dies in der Praxis auswirkt. Die Beantwortung dieser Frage erfolgt qualitativ. Hierzu nutzt das Autorenquartett Interviews und Gruppendiskussionen und rekonstruiert die Orientierungsmuster mithilfe der Dokumentarischen Methode. Die befragten pädagogischen Akteure (Lehrkräfte und weiteres pädagogisch tätiges Personal sowie Schulleitungen) arbeiten an acht Grundschulen aus drei verschiedenen Bundesländern. Diese Institutionen teilen sich gleichmäßig auf vier unterschiedliche ganztagsbezogene Organisationsformen nach Unterscheidung der Autorinnen und Autoren folgendermaßen auf: Je Organisationsform beschult eine Grundschule eine sozial "privilegierte" Schülerschaft und eine Grundschule eine sozial "belastete" Schülerschaft. Unabhängig vom sozio-ökonomischen Hintergrund der Schülerschaft und der schulischen Organisationsform spielt für die befragten pädagogischen Akteure der Themenkomplex "Bildungsbenachteiligung" als Element eines handlungsleitenden Orientierungsrahmens keine bzw. nur eine nachrangige Rolle, einige Akteure lehnen eine solche Relevanz sogar explizit ab. In drei der vier untersuchten Grundschul-Organisationsformen zeigt sich zudem, dass pädagogische Akteure identischer ganztagsbezogener Form auch die gleichen Orientierungsmuster aufweisen. Dabei ist es unerheblich, ob die Schülerschaft als sozial "belastet" oder "privilegiert" gilt. Einzig die pädagogischen Akteure der beiden rhythmisierten Ganztagsgrundschulen fallen aus diesem "Muster". Thematisch werden im Ergebnis die Themenkomplexe Erhalt der Halbtagsschule, Wandel zur Ganztagsschule, Durchtaktung des Tages, Elterliche Defizite oder Bildungspolitische Anforderungen als übergeordnete "Muster" für die Akteure identifiziert. Die Verwendung der Anführungszeichen beim Begriff "Muster" zielt bereits auf die zentrale Einschätzung zur Aussagekraft. Eingedenk der interessanten Fragestellung der Untersuchung ist zu bedauern, dass mit acht Grundschulen verteilt auf vier Organisationsformen und gesplittet in auf die Schülerschaft bezogenen je eine sozial "privilegierte" bzw. "belastete" Schule die Aussagekraft bezüglich der identifizierten allein auf die Fallschulen zu begrenzen ist. Hinsichtlich der Leitfrage stellt das Ergebnis jedoch gerade für bildungspolitische Adressaten wichtige Hinweise bereit: Der bildungspolitische Wille, Bildungsbenachteiligungen abzubauen, hat auf Ebene des handlungsleitenden Orientierungsrahmens der pädagogischen Akteure in Grundschulen keine bzw. nur eine randständige Relevanz. Kurzum: Was bildungspolitisch Wille ist, bleibt in der pädagogischen Grundschulpraxis Mythos. Damit verdeutlicht die Fallstudie nachdrücklich den "Gap" zwischen bildungspolitischer Programmatik und tatsächlicher Realisierung in der Praxis. (Orig.).
Erfasst vonQualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW), Soest
Update2019/3
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