Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Bischof, Linda Marie |
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Titel | Rezension zu: Kemethofer, D. (2016). Fördern Schulinspektionen Schulentwicklung durch Einsicht? Zeitschrift für Bildungsforschung, 6(1), 25-40. |
Quelle | In: Forschungsmonitor Schule, (2018) 60, 6 S.
PDF als Volltext (Rezension) |
Beigaben | Literaturangaben |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2513-0900 |
Schlagwörter | Bildungsforschung; Empirische Untersuchung; Schule; Schulentwicklung; Schulinspektion; Schulleitung; Primarbereich; Sekundarschule; Aktivität; Erkenntnis; Steuerung; Qualitätsentwicklung; Wirkung; Deutschland; Steiermark; Österreich |
Abstract | Die Schulinspektion ist ein Instrument der evidenzbasierten Steuerung, um die datengestützte Qualitätsentwicklung von Schulen zu fördern. Im Gegensatz zu High-Stakes-Systemen, in denen die Ergebnisse von Schulinspektionen hochbedeutsame, direkte Konsequenzen haben, zielt die Schulinspektion in Low-Stakes-Systemen wie Österreich und Deutschland darauf ab, den zuständigen schulischen Akteuren die Ergebnisse ihrer Schule zu spiegeln und Einsicht zu vermitteln, um so zu Aktivitäten der Schulentwicklung zu führen. Angesichts dieser hypothetischen Wirkannahme stellt sich die Frage, wie dieser Prozess in der Praxis abläuft und welche Effekte er hervorruft. Kemethofer untersucht auf Basis einer Onlinebefragung von 251 Schulleitungen aus der österreichischen Steiermark, inwiefern die dortigen Schulinspektionen zu Einsicht führen und nachfolgend Schulentwicklung anregen und inwieweit nicht-intendierte negative Effekte auftreten (z. B. Verengung von Curriculum und Unterrichtsstrategien). Die Ergebnisse von Regressionsanalysen bestätigen die Annahme, dass die Einsicht bei den Schulleitungen nach einer Schulinspektion höher ausfällt, wenn folgende vermittelnde Mechanismen stimuliert werden: Aufbau von Erwartungen, Kenntnisse und Aufmerksamkeit von Bezugsgruppen, Akzeptanz von Feedback. Allerdings steht das Ausmaß der Einsicht der Schulleitung in einem eher schwachen Zusammenhang mit nachfolgenden Aktivitäten der Schulentwicklung. Nicht-intendierte Effekte der Schulinspektion hängen nicht vom Grad der Einsicht ab. Kemethofer greift ein Forschungsdesiderat auf, indem er mit Einsicht eine entscheidende Komponente im angenommenen Wirkmodell von Schulinspektion in Low-Stakes-Systemen in den Blick nimmt. Interessant wäre die längsschnittliche Untersuchung seiner Fragestellungen in weiteren Studien, um Kausalitätsannahmen etwas zuverlässiger prüfen zu können. Unter der Annahme, dass Schulentwicklung kein linearer Prozess ist, kann es zudem hilfreich sein, zusätzlich nicht-lineare Analysen durchzuführen. (Orig.). |
Erfasst von | Externer Selbsteintrag |
Update | 2019/3 |