Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Sander, Hannes; Höttecke, Dietmar |
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Titel | Orientierungen von Jugendlichen beim Urteilen und Entscheiden in Kontexten nachhaltiger Entwicklung. Paralleltitel: Students' Orientations About Judgement and Decision-Making On Issues of Sustainability. |
Quelle | In: Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, 24 (2018) 1, S. 83-98Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2197-988X |
DOI | 10.1007/s40573-018-0076-9 |
Schlagwörter | Bildung; Kompetenz; Forschungsmethode; Qualitative Forschung; Entscheidung; Urteil; Bildung für nachhaltige Entwicklung; Nachhaltige Entwicklung; Bewertung; Dokumentarische Methode |
Abstract | Zur Partizipation an naturwissenschaftlich-technisch geprägten Diskursen wird Bewertungskompetenz benötigt. Aus Perspektive von Bildung für nachhaltige Entwicklung ist es notwendig, dass Schülerinnen und Schüler insbesondere in Bezug auf naturwissenschaftlich geprägte Fragestellungen nachhaltiger Entwicklung die Fähigkeit zu urteilen und zu entscheiden erlangen. Zur Untersuchung von Bewertungskompetenz dominieren standardisierte Testverfahren und rationale Urteilsmodelle. Die Studie untersucht demgegenüber mit einem rekonstruktiven Ansatz die Perspektive von Jugendlichen auf Fragestellungen nachhaltiger Entwicklung. Die theoretischen Bezugspunkte bilden psychologische Zwei-Prozess-Modelle, Bourdieus Habitustheorie und Mannheims Wissenssoziologie. Urteilen und Entscheiden wird als intuitiv ablaufender, auf implizite Wissensbestände rekurrierender Prozess gefasst und als soziale Praxis verstanden, deren Eigenlogik rekonstruiert wird. Mittels fokussierter Einzelinterviews und dokumentarischer Analyse wird gezeigt, dass Orientierungsrahmen in Bezug auf Werte, Zeitlichkeit und die Konstruktion der eigenen Person die Überlegungen der Jugendlichen in Bezug auf Fragestellungen nachhaltiger Entwicklung strukturieren. Die Ergebnisse werden als relationale Typologie in Form dreier Idealtypen abstrahiert: Den Zukunftsgestalter, den Gegenwartsfokussierten und den pessimistischen Fatalisten. Darauf aufbauend plädiert der Beitrag für ein breiteres Verständnis von Bewertungskompetenz. Diese erschöpft sich nicht in der Anwendung möglichst elaborierter Entscheidungsstrategien, sondern kann durch das Eröffnen von Räumen für Reflexionsprozesse auf eigene habitualisierte Bewertungsschemata Lern- und Bildungsgelegenheiten für die Jugendlichen eröffnen. To participate in scientific-based discourses, decision-making competence is required. From the perspective of education for sustainable development students have to engage discourses regarding sustainable development. Standardized test procedures and rational models of judgement and decision-making dominate the research on students' decision-making. Hence, this study applies a reconstructive approach to examine the perspectives of students on issues of sustainable development. The theoretical framework is based on psychological two-process models, Bourdieu's theory of habitus and Mannheim's sociology of knowledge. Judgments and decisions are conceived as an intuitive process, which is based on implicit knowledge. It is framed as a social practice to be reconstructed. By means of focused individual interviews and documentary analysis, it is shown that orientational frameworks regarding values, temporality and the construction of the self of a particular person structure students' considerations about issues of sustainable development. The results are presented as a relational typology, which encompasses three ideal types: the future-oriented, the present-focused and the pessimistic fatalist. Based on this, a broader approach to decision-making competence is being advocated. Reflections about student's own decision-making process can enrich learning in science-classes. |
Erfasst von | IPN - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel |
Update | 2019/2 |