Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Keuchel, Susanne; Wagner, Ernst |
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Titel | Poly-, Inter- und Transkulturalität. |
Quelle | Aus: Bockhorst, Hildegard (Hrsg.); Reinwand-Weiss, Vanessa-Isabelle (Hrsg.); Zacharias, Wolfgang (Hrsg.): Handbuch kulturelle Bildung. München: kopaed (2012) S. 252-257
PDF als Volltext |
Reihe | Kulturelle Bildung. 30 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-86736-330-3 |
Schlagwörter | Kultur; Allgemeine Pädagogik; Forschung; Methode; Cultural Studies; Bildungsangebot; Interkulturalität; Kulturvielfalt; Migration; Transkulturalität; Globalisierung; Soziologie; Kulturelle Bildung; Herkunft; Strukturanalyse; Tradition |
Abstract | Globalisierungseffekte nehmen zunehmend Einfluss auf die gesellschaftlichen Entwicklungen. Ihre Merkmale sind: Herausbildung einer globalen Ökonomie, Mobilität und Migrationsbewegungen sowie neue Kommunikationstechnologien. Traditionelle Strukturen, Praktiken und Habitusformen verflüssigen sich unter diesen Bedingungen in immer höherer Beschleunigung und in immer weiteren räumlichen Kontexten. Transkulturelle und transnationale Differenzierungen, Pluralisierungs- und Individualisierungsprozesse nehmen an Bedeutung zu. Globalisierungseffekte fördern aber nicht nur Prozesse der Entgrenzung und Vernetzung, sondern auch gegenläufige Tendenzen, die sich unter dem Stichwort "Lokalisierung" zusammenfassen lassen. Hier spielen vor allem Fragen der Zugehörigkeit eine zentrale Rolle: Es geht immer um Abgrenzung und Differenzierung zwischen dem Eigenen und dem Anderen/Fremden. Durch diese gegenläufigen Tendenzen entstehen neue gesellschaftliche Herausforderungen, die auch die Kulturelle Bildung massiv betreffen. Während bei der Beschreibung der Globalisierungseffekte in Wissenschaft und Öffentlichkeit weitgehend Konsens herrscht, sind die Deutungsmuster für die kulturellen Prozesse, die die Globalisierung beeinflussen, sehr unterschiedlich und häufig durch politische Kontexte und Interessen geprägt. Dementsprechend sind auch die zu ziehenden Konsequenzen umstritten. Derzeit existieren drei Grundansätze: Polykulturalität bzw. Diversität betont (in deutlicher Nähe zum älteren Multikulturalismus-Konzept) das Nebeneinander unterschiedlicher, vielfältiger Lebenswelten, -konzepte und Kulturen, die gemeinsam in einem (wie auch immer zu definierenden) Raum gegenseitiger Wahrnehmung existieren (siehe Bernd Wagner "Von der Multikultur zur Diversity"). Interkulturalität akzentuiert den Dialog und die Interaktion zwischen den Lebenswelten und die Selbstdefinition in Bezug auf die Definition des jeweils Anderen. Hervorgehoben wird die konstitutive Relationalität aller Kultur und aller Kulturen. Transkulturalität betont insbesondere die Verschmelzungs- und Neuausprägungsprozesse der Lebenswelten (Hybridisierung) und die Möglichkeiten multipler und variabler Orientierungen sowie von global citizenship. |
Erfasst von | Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Pädagogik, Lehrstuhl II |
Update | 2016/2 |