Suche

Wo soll gesucht werden?
Erweiterte Literatursuche

Ariadne Pfad:

Inhalt

Literaturnachweis - Detailanzeige

 
Autor/inn/enLobinger, Babett; Musculus, Lisa
TitelProthesengötter und Racketkings.
Zur Integration von Prothesen in das Körperbild.
QuelleIn: Impulse / Deutsche Sporthochschule Köln, 20 (2015) 1, S. 28-36
PDF als Volltext kostenfreie Datei  Link als defekt meldenVerfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN2192-3531
SchlagwörterSport; Sportpsychologie; Sportspiel; Tischtennis; Behinderung; Prothese; Körperbild; Deutsche Sporthochschule; Forschungsprojekt
AbstractDer Leistungssport der Unterschenkelamputierten machte im Jahr 2014 sowohl mit neuen Spitzenleistungen als auch mit Diskussionen über "Technikdoping" auf sich aufmerksam. In der Leichtathletik beispielsweise sorgten die sehr guten Weitsprungleistungen von Markus Rehm, der trotz bzw. mit Unterschenkelprothese in die nationale Spitze sprang, für Unsicherheiten und Diskussionen darüber, ob diese Leistung für offizielle Platzierungen bei und Nominierungen für Meisterschaften der Nicht-Behinderten anzuerkennen sei. Die Sportwissenschaft sieht sich im Zuge dieser Entwicklungen mit der Frage konfrontiert, ob Prothesen ihre Trägerinnen und Träger gegenüber Nicht-Prothesenträgern "übervorteilen" und die Athletinnen und Athleten im ursprünglichen Sinne damit eigentlich gar nicht mehr "gehandicapt" sind. Aus psycho- und sensomotorischer Sicht stellt sich die alltagsrelevante Frage, ob die in diesem Maße technisch ausgereiften Prothesen von ihren Trägerinnen und Trägern in das Körperbild integriert werden. Die resultierende, grundlagenorientierte Forschungsidee, die das Psychologische Institut im Rahmen des Projekts "Prothesengötter und Racketkings" formuliert hat, zielte darauf ab, das Ausmaß der Integration von künstlichen Effektoren (dazu gehören im Sport neben Schlägern (rackets) auch Prothesen) zu untersuchen. Dabei waren zwei Fragen forschungsleitend: 1. Werden künstliche Effektoren (Prothesen) in das Körperbild von (Leistungs-)Sportlerinnen und Sportlern integriert? 2. Werden künstliche Effektoren (Schläger) in den peripersonalen Raum von (Leistungs-)Sportlerinnen und Sportlern integriert? In der Auseinandersetzung mit diesen Forschungsfragen wurden Ansätze und Forschungsergebnisse aus zwei Forschungsfeldern zu Rate gezogen. Zum einen die psychologisch orientierte Körperbildforschung (body image) und weiterhin die motorisch orientierte Werkzeugnutzung (tool use). Zwei Einzelfallstudien in Form von Interviews mit Leistungstischtennisspielern und -spielerinnen mit Prothesen sprechen für die Integration der Prothesen in das Körperbild. Es dürfte daher zukünftig zu prüfen sein, ob sich die Prothesenträgerinnen und -träger in ihrer mentalen Repräsentation der Bewegungsausführung überhaupt von nichtbehinderten Sportlerinnen und Sportlern unterscheiden. Diese qualitative Datenerhebung diente der Exploration der ersten Forschungsfrage und als Grundlage zur Entwicklung eines experimentellen Paradigmas zur Untersuchung der mentalen Repräsentation der Bewegungsstruktur der Prothesenträgerinnen und -trägern im Vergleich zu Sportlerinnen und Sportlern ohne Behinderung, ebenfalls im Tischtennis. Die hier dargestellten Ergebnisse haben erste aufschlussreiche Informationen zur Wahrnehmung von und zur Einstellung zu Prothesen im Leistungssport geliefert. Unter Berücksichtigung der Forschung zum Werkzeuggebrauch lassen sie sich dahingehend interpretieren, dass Prothesen als externe Objekte ins Körpebild von Athletinnen und Athleten integriert werden können, weil sie eine direkte Verbindung zum menschlichen Körper aufweisen. Für die Sportpraxis sind die Ergebnisse dahingehend hilfreich, dass sie einen Einblick in die Bewertung von und den Umgang mit Prothesen im Leistungssport zeigen. Sie verdeutlichen, dass es für Leistungssportlerinnen und -sportler vor allem wichtig ist, dass sie sich auf das Funktionieren ihrer Prothese verlassen können. Daher könnten im Training beispielsweise Übungen sinnvoll sein, in denen die Funktionalität durch systematische, schrittweise Belastungs- und Anforderungsmanipulation getestet wird. Dadurch können die Prothesenträgerinnern und -träger erleben, welche motorischen Fertigkeiten sie ohne Einschränkungen ausführen können und dies auch schrittweise mental in ihre Bewegungsvorstellung integrieren. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen).
Erfasst vonBundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn
Update2015/4
Literaturbeschaffung und Bestandsnachweise in Bibliotheken prüfen
 

Standortunabhängige Dienste
Bibliotheken, die die Zeitschrift "Impulse / Deutsche Sporthochschule Köln" besitzen:
Link zur Zeitschriftendatenbank (ZDB)

Artikellieferdienst der deutschen Bibliotheken (subito):
Übernahme der Daten in das subito-Bestellformular

Tipps zum Auffinden elektronischer Volltexte im Video-Tutorial

Trefferlisten Einstellungen

Permalink als QR-Code

Permalink als QR-Code

Inhalt auf sozialen Plattformen teilen (nur vorhanden, wenn Javascript eingeschaltet ist)

Teile diese Seite: