Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Wimmer, M.; Leitner, Martin |
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Titel | Bewegte Schule in Österreich. Ihre Entstehung im Zeitraffer. |
Quelle | In: Bewegung & Sport, 69 (2015) 1, S. 13-15 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 1726-4375 |
Schlagwörter | Schule; Unterrichtsgestaltung; Fächerübergreifender Unterricht; Geschichte (Histor); Bewegung (Motorische); Bewegungsaktivität; Pausensport; Sportaktivität; Sportpädagogik; Sportunterricht; Bewegte Schule; Österreich |
Abstract | Die in den 1980er-Jahren beklagte Haltungsproblematik sowie die vermehrt auftretenden Rückenbeschwerden nahm der Schweizer Urs Illi (Dozent, ETH Zürich) zum Anlass, um auf die wenig bewegungsfreundliche Pädagogik hinzuweisen. In seiner kritischen Beobachtung "Sitzen als Belastung" begegnete er der Tatsache, dass Schülerinnen und Schüler täglich 7-8 Stunden sitzend, passiv und monoton verbringen. Die daraus folgenden gesundheitlichen Belastungen der Kinder führte Illi auf die "Stillsitz-Schule" zurück: starre Möbeln, statische Sitzhaltungen, zu große Klassen, frontale Lehr-/Lernformen, wenige und zu kurze Pausen, Bewegungsarmut und mangelnder Sportunterricht. Diese umfassende Problematik war Ausgangspunkt für die Entstehung des Konzepts der Bewegten Schule mit bewegungsfördernden Lebensverhältnissen und Bewegungsanreizen für Kinder und Lehrpersonen. Aus dem ursprünglich pragmatisch sportiven Impuls, wurde rasch die Zielsetzung, Bewegung als übergreifende Klammer für das gesamte System Schule in allen Facetten zu ergreifen. Eine weitere Komponente für die Bewegte Schule waren Erkenntnisse aus der Psychomotorik von Ernst Kipphart, Helmut Köckenberger und Renate Zimmer. Zeitlicher Kurzabriss: Initiativen aus Schweiz, Deutschland und Österreich vernetzen sich: 1984: Urs Illi initiiert eine Tagung in Zürich mit Prof. Senn mit dem Thema: "Sitzen als Belastung - Bewegtes Sitzen"; Bildung einer ARGE mit Vertretern aus Medizin, Biomechanik, Physiotherapie, Sportwissenschaft/Sportpädagogik und Praktikern aus dem Schulalltag; 1989: Veröffentlichung des Handbuches: "Sitzen als Belastung"; 1990: Internationale Informationskampagne; 1992: Sonderschau "Bewegter Unterricht" an der Worlddidact Basel. Der Begriff "Bewegte Schule" wurde erstmals offiziell vorgestellt; 1993: Internationales Symposium in Rohrschach am Bodensee; es bilden sich zahlreiche Initiativen mit unterschiedlichen Ansätzen in Deutschland, Österreich, Italien usw.; 1994: Gründung des Internationalen Forums für Bewegung bestehend aus Vertretern aus D (Dieter Breithecker), Ö (Sepp Mundigler) und CH (Urs Illi); Manfred Wimmer (Schulleiter von 1989-2006, VS Pram, OÖ) stellt auf dem 2. Internationalen Symposium in Dornach (CH) seine Schule vor. In der Folge entwickelt sich durch den Kontakt und Austausch mit Illi die Bewegte Schule in Oberösterreich; der internationale Kongress in Basel (1997) erbrachte erstmals die wissenschaftliche Begründung für die Argumente zu einer Bewegten Schule; 1998: Herausgabe des Sammelbandes "Bewegte Schule - Gesunde Schule"; Österreich: ab 1994 flächendeckende Aktion "gesund und munter" (Primarschule) und "klug&fit" (Sekundarstufe) des BMBF (Sepp Redl) unterstützt von der AUVA (Plakate, Spielkarten; Broschüren zur Pausengestaltung); 2010: Gründung des Netzwerks "Bewegte Schule Österreich" auf Initiative des Bundeslandes Steiermark. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen). |
Erfasst von | Bundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn |
Update | 2015/3 |