Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Schleicher, Andreas |
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Titel | PISA oder das Scheitern des deutschen Bildungssystems. Gefälligkeitsübersetzung: PISA or the failure of the German education system. |
Quelle | Aus: Jürgens, Eiko (Hrsg.); Miller, Susanne (Hrsg.): Ungleichheit in der Gesellschaft und Ungleichheit in der Schule. Eine interdisziplinäre Sicht auf Inklusions- und Exklusionsprozesse. Weinheim: Beltz Juventa (2013) S. 96-114 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-7799-2806-5 |
Schlagwörter | Soziale Funktion; Bildungspolitik; Bildungsreform; Leistungsbeurteilung; Lesenlernen; Ökonomisierung; Leistung; Reorganisation; Soziale Differenzierung; OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung); Deutschland |
Abstract | Diejenigen Länder mit den besten Bildungsleistungen sind zugleich die, die über die gerechtesten Schulsysteme verfügen. Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit sind optimierbar, ohne auf Leistung zu verzichten. In Deutschland hängt der Schulerfolg sehr stark vom sozialen Kontext ab, aber noch bedeutsamer als der familiäre Hintergrund der Schüler ist das soziale Umfeld der Schulen. Drei Schuldimensionen werden als maßgeblich angesehen: Schulklima und Schuldisziplin, Lehrerverhalten und Lehrer-Schülerverhältnis sowie der Erwartungsdruck der Eltern auf die Schule. Aber es gibt weitere wichtige Einflussfaktoren: Als erstes ist das "Tracking" zu nennen, also die Selektion im Schulsystem und die Einflussnahme auf die Bildungskarrieren von Kindern und Jugendlichen. Auf die Bildungsgerechtigkeit haben diese Maßnahmen einen "extrem negativen Einfluss". Die Formel, "mehr Wahlmöglichkeit" führe zu mehr Wettbewerb und dies zu einem Mehr an Leistung und Gerechtigkeit, gilt so nicht. Vor dem Hintergrund sozialer Zusammenhänge ergibt sich sogar eine negative Korrelation mit der Chancengerechtigkeit. Mehr Schulwahl führt demnach nicht zu mehr Schulerfolg. Erfolgsfaktoren der besten PISA-Länder sind: Keine Toleranz für Fehlleistungen bei gleichzeitiger Förderung jedes einzelnen Schülers sowie die Individualisierung der Lernprozesse bei Heterogenität der Schülergruppen. Heterogenität wird genutzt, um qualitativen Mehrwert zu generieren. (ICB2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2013/4 |