Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Tacke, Gero |
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Titel | Die Lese- Rechtschreibleistungen werden immer schlechter. Tatsache oder Legende? |
Quelle | In: Unterrichtswissenschaft, 28 (2000) 4, S. 304-333Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Beigaben | Literaturangaben 88; Tabellen 1 |
Sprache | deutsch; englisch; deutsche Zusammenfassung; englische Zusammenfassung |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0340-4099 |
URN | urn:nbn:de:0111-opus-54769 |
Schlagwörter | Kommunikation; Schule; Sekundarbereich; Unterrichtsforschung; Unterricht; Lesekompetenz; Rechtschreibung; Leistung |
Abstract | Ausgehend von der immer wieder geäußerten Behauptung, die Lese- Rechtschreibleistungen nähmen ständig ab, wurden in der vorliegenden Arbeit Studien, die für diese Fragestellung relevant sind, zusammengetragen und auf ihre Aussagekraft hin bewertet. Um Schlussfolgerungen auf etwaige Ursachen von Leistungsveränderungen anstellen zu können, wurden die vorhandenen Erhebungen verschiedenen Lebensalter- bzw. Schulbesuchssegmenten zugeordnet. Für die Grundschulzeit deutet sich an, dass in der Nachkriegszeit bis etwa Mitte der sechziger Jahre sowohl die Lese- als auch die Rechtschreibleistungen besser geworden sind. In den folgenden Jahrzehnten lässt sich in Bezug auf das Lesen kein eindeutiger Trend erkennen. Wohl aber deuten die vorliegenden Studien darauf hin, dass sich die Rechtschreibung ab etwa Mitte der sechziger Jahre verschlechtert hat. Ungefähr Anfang der achtziger Jahre ist der Leistungsabfall zum Stillstand gekommen und danach ist das Niveau konstant geblieben. Für die Sekundarstufe müssen unterschiedliche, teilweise gegenläufige Ursachenfaktoren für etwaige Leistungsveränderungen in Betracht gezogen werden. Die Befundlage reicht jedoch bei weitem nicht aus, die dabei entstehenden Fragen zu beantworten. Als Ursachenfaktor kommt auch die Zunahme der Schulbesuchsdauer in Frage. Ob damit eine Verbesserung der Lese- Rechtschreibungsleistungen verbunden war, kann nicht entschieden werden. Einer OECD-Studie lässt sich lediglich entnehmen, dass jüngere Personen besser lesen können als ältere. Der deutlichste Trend der sich in den vorliegenden Studien abzeichnet, ist der Leistungsabfall von Mitte der sechziger bis Ende der siebziger Jahre. Als mögliche Erklärung wird von manchen Autoren die Schwerpunktverlagerung des Deutschunterrichts von der Rechtschreibung auf die mündliche Kommunikationsfähigkeit engeführt. Eine weitere Reform des Unterrichts findet derzeit mit der Übernahme von Elementen des Spracherfahrungsansatzes statt. Anglo-amerikanische Studien deuten zwar darauf hin, dass diese Konzeption einem eher lehrergeleiteten Unterricht unterlegen ist. Trotzdem halten hierzulande etliche Autoren am Spracherfahrungsansatz fest, und zwar mit dem Argument, in der deutschsprachige Variante würden grundlegende Lese- und Schreibfertigkeiten stärker gefördert als in der anglo-amerikanischen Version. Ein empirischer Nachweis dieser Annahme steht bisher noch aus. (Zusammenfassung). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2002_(CD) |