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Autor/inOelkers, Jürgen
TitelNiveau schwankend, Kanon verloren.
Gymnasialpädagogik und Lehrerbildung.
QuelleIn: Forschung & Lehre, 6 (1999) 9, S. 469-472Infoseite zur ZeitschriftVerfügbarkeit 
BeigabenAbbildungen 2
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN0945-5604
SchlagwörterBildungstheorie; Bildungsniveau; Schulpädagogik; Gymnasium; Lehrer; Lehrerausbildung; Lehrerbildung; Bildungskanon; Ausbildungsprofil; Reform
AbstractWenn es um das Thema Lehrerbildung und Lehrerausbildung geht, wird immer wieder fehlerhaft vereinheitlicht. Die Diskussion tut so, als sei "Lehrerbildung" ein Komplex, der sich vom Kindergarten bis zur Hochschule gleichartig behandeln ließe. Feldspezifisch wird Lehrerbildung nur dann, wenn sie Kriterien der Unterscheidung entwickelt. Das etwas riskante Stichwort dafür lautet Gymnasialpädagogik, es soll einen Unterschied anzeigen, den die Ausbildung beachten muss, wenn sie Erfolg haben will. Die Pädagogik der Gymnasien ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Die Gymnasien mussten von den Volksschulen unterschieden werden, was nur mit ihrer Besonderheit begründet werden konnte. Das ist in mehrfacher Hinsicht Geschichte: Das heutige Gymnasium hat in vielen Gebieten den Kanon verloren, das Niveau ist aus verschiedenen Gründen schwankend, das Personal uneinheitlich. Die Spezialisierungen der Wissenschaften bestimmen das Angebot der höheren Klassen, irgendein Zusammenhang "allgemeiner Bildung" ist nicht zu erkennen. Untersucht man Lehrpläne von Gymnasien, dann ist der Verlust der Kanonbindung das auffälligste Resultat, daneben die unterschiedlichen Niveaus und die formale Gleichbehandlung von Fächern, die offenkundig sehr Verschiedenes anbieten und leisten. Auffällig ist auch der Habitusverlust: Irgendeine tiefergehende, prägende Verknüpfung von Unterricht, Fach und gymnasialem Auftrag scheint nicht länger gegeben zu sein. Diese Entwicklung geht einher mit dem allmählichen Verschwinden der Gymnasialpädagogik, die faktisch nicht mehr existiert und wenigstens die Lehrerbildung nicht mehr bestimmt. Die Erfahrungen der Schulkultur werden in der heutigen Lehrerbildung vernachlässigt oder geringgeschätzt. Die Ausbildung operiert abstrakt, dabei idealisierend, ohne das Feld und seine Erfahrungen hinreichend zu beachten. Gymnasien sind nur mit besonderen Bildungsannahmen unterscheidbar, weil nur diese Annahmen ihr Niveau bestimmen können. Die Bildungstheorie kann für Legitimation und Abgrenzung sorgen, mindestens aber dafür, die inhaltliche Perspektive zu bewahren und so die Lernwege des Gymnasiums darstellbar zu halten. Das aber ist keine Aussage über tatsächliche Verwendungen, weder der Ausbildung noch der Praxis des Beufsfeldes. Die Lehrerbildung kann die Abgrenzungskriterien der Bildungstheorie verwenden, also Anstrengungen auf sich nehmen, tatsächlich für die Ausbildung von Gymnasiallehrern und weder von Sozialarbeitern noch von Nachwuchskräften der beteiligten Wissenschaften zu sorgen. (HoF/Text teilweise übernommen).
Erfasst vonInstitut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Update2000_(CD)
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