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Autor/inStraehler-Pohl, Hauke
TitelMathematikunterricht im Kontext eingeschränkter Erwartungen.
Beiträge zu einer soziologischen Theorie des Unterrichts.
Gefälligkeitsübersetzung: School mathematics in contexts of low academic expectations.
QuelleBerlin: Freie Universität Berlin (2014), x, 222 S.
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Berlin, Freie Universität Berlin, Diss., 2014.
Sprachedeutsch; englisch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000096186-9
SchlagwörterMathematikunterricht; Dissertation; Soziologie; Theorie
AbstractDer Mathematikunterricht bietet verschiedenen Schülerinnen differenzielle Möglichkeiten, sich mathematisches Wissen und ein mathematisches Bewusstsein anzueignen und zu akkumulieren. Dadurch nimmt der Mathematikunterricht Einfluss auf die Chancen der späteren gesellschaftlichen und beruflichen Teilhabe der Schülerinnen. Dieser Arbeit liegt die Annahme zu Grunde, dass diese Unterschiede nicht bloß Abbilder unterschiedlicher kognitiver Leistungspotenziale sind, sondern entlang soziologischer Faktoren wie der sozialen Schichtzugehörigkeit oder Migration sozial konstruiert werden. In den Fokus werden hier speziell die schichtspezifischen Erwartungen genommen, die dazu führen, dass die Schulmathematik für unterschiedliche soziale Gruppen unterschiedlich rekontextualisiert wird. Das heißt, dass mathematisches Wissen entsprechend Vorstellungen über vermeintliche Eigenschaften und Bedürfnisse der Schülerinnen unterschiedlich strukturiert und mit unterschiedlichen pädagogischen und didaktischen Strategien vermittelt wird. Diese theoretische Grundannahme wird in dieser Arbeit durch die Bildungssoziologie BASIL BERNSTEINs, speziell der Theorie des pedagogic device begründet und systematisiert. Anhand von Interaktionsanalysen im Mathematikunterricht an Schulen, an denen die Schülerinnen im Allgemeinen mit negativen Erwartungen konfrontiert werden, wird die Theorie des pedagogic device in empirischen Beispielen rekonstruiert. Diese Analysen werden durch die Einbindung von Begriffen der Systemisch-funktionalen Linguistik (SFL) für die interaktive Mikroebene verfeinert. In der Untersuchung im Mathematikunterricht einer Schule in einem "Problemkiez" in Barcelona, lässt sich so die Wirkweise des pedagogic device in Mikro-Interaktionen nachzeichnen. In einem nach vermeintlicher Leistungsstärke extern differenzierten Unterricht zeigt sich, wie hier der Mathematikunterricht die Schülerinnen der vermeintlich schwachen Leistungsgruppe auf alltägliche und manuelle Tätigkeiten vorbereitet und das vermittelte Wissen auch strukturell auf diesen Bereich beschränkt. In der vermeintlich leistungsstarken Schülergruppe werden hingegen Vermittlungsstrategien angewandt, die das Wissen und auch die Lernformen für den Erwerb einer durch Denkarbeit betriebenen Mathematik anschlussfähig machen. Die Schule produziert so entsprechend der Arbeitsteilung unterschiedlich spezialisierte Subjekte. In einer Hauptschule in einem Berliner "Problemkiez" zeigt sich hingegen, dass der Mathematikunterricht auf gar keine Form von spezialisiertem Wissen oder spezialisierter Tätigkeit ausgerichtet ist. Vielmehr entfaltet der Unterricht hier eine ausschließlich auf die Regulation des sozialen Verhaltens zielende Wirkung. Unter Einbeziehung der Ideologiekritik nach SLAVOJ ZIZEK konnte aufgezeigt werden, wie dieses Ergebnis nicht der Wirkweise des pedagogic device widerspricht, sondern dass die Produktion von für die Arbeitsteilung "unbrauchbaren" Subjekten ein konstitutives Moment gerade eines Schulsystems ist, welches Bildung zum Zwecke des Funktionierens der gesellschaftlichen Arbeitsteilung gewährleisten soll. Aus dem Zusammenspiel der verschiedenen Theorien konnte so ein Beitrag zu einer soziologischen Theorie des Unterrichts geleistet werden, der weit über die Beschreibung des Phänomens eines benachteiligenden Effekts von schichtbedingten geringen Leistungserwartungen hinausweist. Die unternommene Theoriebildung leistet so einen anschlussfähigen Beitrag zur Entwicklung einer allgemeinen Soziologie des Unterrichts. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2014/3
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