Vorschulische Förderung der phonologischen Bewusstheit und der Buchstaben-Laut-Zuordnung: Profitieren auch Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache?

Autor/inn/en	Blatter, Kristine; Faust, Verena; Jäger, Dana; Schöppe, Doreen; Artelt, Cordula; Schneider, Wolfgang; Stanat, Petra
Titel	Vorschulische Förderung der phonologischen Bewusstheit und der Buchstaben-Laut-Zuordnung: Profitieren auch Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache?
Quelle	Aus: Redder, Angelika (Hrsg.); Weinert, Sabine (Hrsg.): Sprachförderung und Sprachdiagnostik. Interdisziplinäre Perspektiven. 1. Münster; New York; München; Berlin: Waxmann (2013) S. 218-238 PDF als Volltext Link als defekt meldenVerfügbarkeit
Beigaben	Literaturangaben
Zusatzinformation	Forschungsdaten, Studiendetails und Erhebungsinstrumente (1) Forschungsdaten, Studiendetails und Erhebungsinstrumente (2)
Sprache	deutsch
Dokumenttyp	online; gedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN	978-3-8309-2911-6
Schlagwörter	Bildungsforschung; Empirische Untersuchung; Förderung; Elementarbereich; Kindergarten; Schuljahr 01; Migrationshintergrund; Trainingsprogramm; Forschungsstand; Baden-Württemberg; Bayern; Berlin; Deutschland
Abstract	Die phonologische Bewusstheit (pB) stellt einen wichtigen Prädiktor erfolgreichen Schriftspracherwerbs dar. Die kurz- und langfristige Wirksamkeit von Trainingsprogrammen zur Förderung der pB für monolinguale deutschsprachige Kinder konnte in zahlreichen Studien nachgewiesen werden. Analysen der Effekte eines vorschulischen Trainings der pB bei Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache sind allerdings selten. Gegenstand des vorliegenden Beitrags ist daher die Überprüfung sowohl kurzfristiger Effekte eines solchen Trainingsprogramms auf die pB als auch längerfristiger Effekte auf die schriftsprachlichen Kompetenzen am Ende des ersten Schuljahres. Dabei sollen Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache (d.h. Kinder mit keinem deutschsprachigen Elternteil) im Vergleich zu Kindern deutscher Herkunftssprache (d.h. Kinder mit zwei deutschsprachigen Elternteilen) betrachtet werden. Im Rahmen einer Längsschnittstudie wurde eine Stichprobe von 482 Kindern (186 Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache und 296 Kinder deutscher Herkunftssprache) rekrutiert, die vom letzten Kindergartenjahr bis zum Ende der ersten Klasse begleitet wurden. 379 dieser Kinder nahmen im letzten Kindergartenjahr an einer Förderung der pB und der Buchstaben-Laut-Zuordnungen teil, während die restlichen 103 Kinder einer nicht geförderten Kontroll¬gruppe angehörten. Die Kompetenzen der Kinder wurden in insgesamt vier Erhebungen erfasst (zwei im Kindergarten, zwei weitere Erhebungen in der ersten Klasse). Unmittelbar im Anschluss an das Training konnte bei Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache ein signifikanter kurzfristiger Trainingseffekt auf die pB im weiteren und im engeren Sinne sowie auf die Buchstabenkenntnisse nachgewiesen werden. Bei Kindern deutscher Herkunftssprache wurden Effekte bei der pB im engeren Sinne sowie bei den Buchstabenkenntnissen festgestellt. Zudem wurden bei den Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache für alle drei am Ende der ersten Klasse geprüften Bereiche (Rechtschreibleistung, Lesegeschwindigkeit, Leseverständnis) signifikante längerfristige Effekte des Trainings gefunden. Bei den Kindern deutscher Herkunftssprache wurden hingegen keine längerfristigen Effekte des Trainings gefunden. Insgesamt waren sowohl die kurz- als auch die längerfristigen Trainingseffekte bei Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache stärker ausgeprägt als bei Kindern deutscher Herkunftssprache. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen der eigenen Studie sowie der Befunde anderer Studien zu Effekten eines Trainings der phonologischen Bewusstheit diskutiert. (Autor).
Erfasst von	DIPF \| Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main
Update	2014/2