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Forschungsdaten Bildung - Details zur Studie:

Warum sind unterschiedliche Herkunftsgruppen unterschiedlich bildungserfolgreich? (HeBe)

Im Vorhaben standen zwei Forschungsfragen primär im Fokus: (1) Wie kann man erklären, dass Kinder verschiedener Herkunftsgruppen trotz vergleichbarer sozialer Lage sehr unterschiedliche Bildungserfolge verzeichnen? (2) Inwieweit erklären Sozialisationspraktiken, Erziehungspraktiken oder sprachliche Praktiken sowie Bildungsentscheidungen in Migrantenfamilien den unterschiedlichen Bildungserfolg? Ziel des Projektes war es, diese Fragestellungen in vietnamesischen, türkischen und deutschen Familien vergleichend zu untersuchen. Die Kinder der Familien gehörten vier Altersstufen an: Sie standen am Eintritt in den Kindergarten, die Grundschule, die Sekundarstufe II und am Übergang in die Sekundarstufe II in allgemeinbildenden Schulen oder in die Berufsausbildung. Insgesamt wurden 789 Familien in Sachsen und Hamburg über computergestützte persönliche Interviews befragt, hiervon waren 262 deutscher, 296 vietnamesischer und 231 türkischer Herkunft. Ferner wurden mit den Kindern Sprachtests in Deutsch durchgeführt. Zu den zentralen Ergebnissen der Untersuchung gehört, dass Schülerinnen und Schüler vietnamesischer Herkunft die höchsten Bildungserfolge zeigen - sogar höhere als diejenigen deutscher Herkunft. Zwischen den drei Gruppen bestehen deutliche Unterschiede in der Ausstattung mit ökonomischem, sozialem und kulturellem Kapital. Diese Differenzen erklären jedoch nur begrenzt die unterschiedlichen Bildungserfolge. (...) Das sprachliche Verhalten in den Migrantenfamilien beeinflusst den Bildungserfolg weniger. Zwar gibt es in beiden Migrantengruppen einen stärkeren Zusammenhang zwischen den schriftsprachlichen Fähigkeiten der Jugendlichen und ihrem Bildungserfolg. Jedoch spielen weder die Fähigkeiten der Mütter in deutscher Sprache noch die verwendete Familiensprache eine Rolle. Dies ist also nicht auf das sprachliche Verhalten in den Familien zurückzuführen, sondern vielmehr auf schulische und andere außerfamiliäre Einflüsse. Interessante Unterschiede zeigen sich hinsichtlich der Erziehungsstile: Bei den türkischen Familien wirkt sich ein sehr strenger Erziehungsstil negativ auf den Bildungserfolg der Kinder aus. In vietnamesischen Familien hingegen begünstigen elterliche Überwachung, Kontrolle und ein sehr strenger Erziehungsstil diesen. (...) Überraschenderweise ist der Bildungserfolg vietnamesischer Jugendlicher also nicht durch die Anhäufung begünstigender Faktoren erklärbar. Vielmehr kommt er trotz einer Reihe von Faktoren zustande, denen in der empirischen Bildungsforschung eine benachteiligende Wirkung zugeschrieben wird. (DIPF/Projektträger)

Studien- und Projektinformationen

UntertitelZum Zusammenspiel zwischen sozialem und kulturellem Kapital im Bildungsverhalten von Migrantenfamilien
Laufzeit01.11.2011 - 31.10.2014
ProjektleitungGogolin, Ingrid; Nauck, Bernhard
Beteiligte Wissenschaftler/innenSchwenke-Lam, Trang; Lotter, Vivian; Schnoor, Birger
Beteiligte Institution(en)Arbeitsbereich Interkulturelle und International Vergleichende Erziehungswissenschaft (EW 1) (Universität Hamburg)
Institut für Soziologie (Technische Universität Chemnitz)
Kontakt des Projektsgogolin@uni-hamburg.de; bernhard.nauck@soziologie.tu-chemnitz.de
Projektwebsitehttps://forschungslandkarte-nachhaltigkeit.uni-hamburg.de/detail.html?336; http://www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de/de/527.php
SchlagwörterBildungserfolg; Bildungsentscheidung; Bildungsverhalten; Familie; Migrationshintergrund; Kind; Schüler; Übergang Sekundarstufe I - Sekundarstufe II; Übergang Schule - Beruf; Türke; Vietnamese; Deutscher; Soziale Herkunft; Kulturelles Kapital; Sozialkapital; Herkunft; Sprachkompetenz; Leistungsunterschied; Sozialisation; Erziehungsstil; Vergleichsuntersuchung; Kompetenzmessung; Interview; Computerunterstütztes Verfahren; Deutschland
Forschungs-/FörderprogrammRahmenprogramm zur Förderung der empirischen Bildungsforschung (EBF)
Schwerpunkt: Chancengerechtigkeit und Teilhabe. Sozialer Wandel und Strategien der Förderung
FörderungBundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderkennzeichen01JC1123A / 01JC1123B

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