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Autor/inPotrafki, Jörg
TitelGekken und Kendo - die Entwicklung von Lehren und Lernen in der japanischen Fechtkunst unter Berücksichtigung kulturanthropologischer Aspekte von der Feudalzeit bis zur Gegenwart.
QuelleBerlin: Freie Universität Berlin (2012), 433, III, C S.
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Berlin, Freie Universität Berlin, Diss., 2012.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000038669-1
SchlagwörterKultur; Geschichte (Histor); Mimesis; Spiritualität; Fechten; Dissertation; Habitus; Individuum; Bourdieu, Pierre; Japan
AbstractDie japanische Fechtkunst ist ein Phänomen, das mehrperspektivisch zu erfassen ist. Hervorgegangen aus der fechterischen Genialität von extrem lebenden Individuen in alten Zeiten wandelte sich die ehemalige Kampftechnik der Krieger des Mittelalters zu einem einzigartigen Merkmal japanischer Kultur mit ungebrochener Kontinuität und breiter gesellschaftlicher Akzeptanz. Die in der Gegenwart verwendete Bezeichnung 'Kendo' inkludiert soziohistorische Prozesse ebenso wie das zugrundeliegende pädagogische Verständnis. Kendo, übersetzt als 'Weg des Schwertes', findet seinen spirituellen Bezugspunkt in der Philosophie des Lebensweges (Do), die auf Einflüsse des Zen-Buddhismus zurückgeht. Diese individuelle Spiritualität ist heute in einem strukturellen Rahmen der Gesellschaft eingebunden, der Kendo in den Dienst staatlicher Erziehung stellt. Im Schul- und Universitätssystem Japans werden junge Menschen umfassend mit dem Kendo konfrontiert, um die als 'Werte' ausgewiesenen Einstellungen und Sichtweisen zur alten Fechtkunst auf folgende Generationen zu übertragen. Kendo steht damit in der Bedeutung, die Anbindung der Gemeinschaft an die Vergangenheit des Landes herzustellen. Im Übungsprozess des Kendo ist 'Tradition' zentral implementiert, der genuine japanische Begriff 'Keiko' ist als 'Pflege alten Denkens' zu übersetzen. Gleichzeitig ist Kendo als traditionelle Sportart in die Freizeit- und Sportlandschaft einer modernen Gesellschaft eingebunden, ohne dass es zu Spannungen mit dem Vergangenheitsbezug kommt. Hierbei ist die wichtige Bedeutung des japanischen Schwertes (Ken) herauszuheben, das als Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft erkannt wird. Ursprünglich erlangte die Fechtkunst ihre Bedeutung als Mittel zur philosophischen Selbstfindung über die Auseinandersetzung im Kampf auf Leben und Tod, die mit Schwertern ausgetragen wurde. Die Bedeutung der Fechtkunst für die Entwicklung der Persönlichkeit blieb auch erhalten, als das Stahlschwert längst durch das 'Bambusschwert' in Folgezeiten ersetzt wurde. Heute trägt Kendo unverändert den martialischen Ursprung in sich, obwohl der Kampf unblutig und sportlich ausgetragen wird. Der Prozess der Umformung von der alten Kampftechnik mit dem Schwert zu einer Fechtkunst entstand durch soziohistorische Veränderungen gegen Ende der Bürgerkriegsphase in Japan im ausgehenden 16. Jahrhundert. Diese Entwicklung war mit der Einflussnahme von verschiedenen Glaubensvorstellungen verbunden, die der Fechtkunst allmählich spirituelle Inhalte vermittelten. Shintoismus, Buddhismus und Konfuzianismus verbanden sich darin zu einer Spiritualität, die den erzieherischen Wert hervorbrachten. In der Neuzeit bewirkten gravierende soziopolitische Zäsuren die Übertragung der Erziehungsfunktion des Kendo zunächst auf formale Großgruppen und später auf die gesamte Gesellschaft Japans. Die vorliegende Arbeit skizziert die historischen Entwicklungslinien des Kendo im kulturellen Kontext bis zur Gegenwart und analysiert die Wirkungen der Fechtkunst hinsichtlich ihrer individuellen und strukturellen Dimension. Letztlich wird die Einflussnahme der Fechtkunst auf die Enkulturation in Japan dargelegt. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2013/2
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