Suche

Wo soll gesucht werden?
Erweiterte Literatursuche

Ariadne Pfad:

Inhalt

Literaturnachweis - Detailanzeige

 
Autor/inJacobs, Jan
TitelPfadkonkurrenz und Pfadinterferenz im organisationalen Wandel.
Studienstruktur- und IT-Reformen in einer Universität.
Gefälligkeitsübersetzung: Path competition and path interference in organizational change.
QuelleBerlin: Freie Universität Berlin (2009), 372 S.
PDF als Volltext kostenfreie Datei (1); PDF als Volltext kostenfreie Datei (2); PDF als Volltext kostenfreie Datei (3)  Link als defekt meldenVerfügbarkeit 
Berlin, Freie Universität Berlin, Diss., 2009.
Beigabengrafische Darstellungen
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000009953-0
SchlagwörterKonkurrenz; Studium; Universität; Bologna-Prozess; Dissertation; Interferenz; Organisation; Organisationsstruktur; Reform; Strukturreform; Wandel; Informationstechnologie
AbstractDie vorliegende Dissertation untersucht die Studienstruktur- und IT-Reformen in drei Fachbereichen einer deutschen Universität von 1995 bis 2007 und analysiert sie vor dem Hintergrund der Pfadabhängigkeitstheorie. Während die Pfadtheorie bisher zur Erklärung von Hyperstabilität diente (David 1985, North 1990, Burgelman 2002, Ackermann 2003, Schreyögg et al. 2003, Schäcke 2006, Koch 2007), wird sie hier weiterentwickelt zu einer mechanismenbasierten Theorie organisationaler Wandelprozesse. Damit lassen sich die spezifischen Verläufe organisationaler Reformen verstehen, die gleichzeitig durch Veränderungen und Kontinuitäten gekennzeichnet sind. Theorie: Die Theorie organisationaler Pfade wird formuliert auf Grundlage der Strukturationstheorie, die eine prozessuale Perspektive bietet und strukturellen Zwängen wie auch den Handlungsmöglichkeiten strategischer Akteure gerecht wird (Giddens 1984). Das Konzept des Pfades wird hier auf einzelne organisationale Strukturen bezogen. Konkret werden in der empirischen Studie einzelne formelle Regeln und IT-Systeme als potenzielle Pfade untersucht. Der analytische Fokus richtet sich zum einen auf die Selbstverstärkung dieser Strukturen. Zum anderen können durch diese Perspektivierung auch Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Strukturen - das heißt zwischen potenziellen Pfaden in verschiedenen Bereichen - systematisch erfasst und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Reformverlauf analysiert werden. Empirisches Setting, Forschungsdesign und Methoden: Untersucht werden die Studienstruktur- und IT-Reformen dreier Fachbereiche einer Universität, die von 1995 bis 2007 im Kontext des europäischen Bologna-Prozesses und der Reinstitutionalisierung des deutschen Hochschulsystems durchgeführt wurden. Eine Untersuchung im universitären Umfeld bietet sich hinsichtlich der Frage nach Wandel und Pfadabhängigkeit besonders an: bis Ende der 1990er Jahre galten die deutschen Hochschulen als reformunfähig; seitdem sind sie jedoch Schauplatz tiefgreifender Veränderungen (Lange 2005). Die empirische Studie folgt einer multiplen Fallstudienstrategie (Yin 1994). Die Reformen eines Fachbereichs werden jeweils in einer eingebetteten Fallstudie untersucht. Untersuchungsgegenstände sind dabei jeweils drei bis vier formelle Regeln sowie die eingesetzte Verwaltungs-IT, die während des Untersuchungszeitraumes von 1995 bis 2007 durch formelle Organisationsentscheidungen reproduziert, verändert, neu geschaffen oder abgeschafft wurden. Die Fallstudien basieren auf 22 problem-zentrierten Interviews (Witzel 2000) mit Akteuren der untersuchten Reformen, auf Felddokumenten sowie auf informellen Gesprächen und teilnehmenden Beobachtungen zu Beginn der Untersuchung. Die Daten werden in zwei Stufen ausgewertet. Zunächst werden die Reformen der Fachbereiche zeitlich und kausal rekonstruiert. Im zweiten Schritt wird eine Temporal Bracketing-Analyse (Langley 1999, Pozzebon und Pinsonneault 2005) durchgeführt, um Selbstverstärkungsmechanismen und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Strukturen in den Reformprozessen identifizieren zu können. Für die operative Durchführung dieser Auswertungsstrategie wird ein System sogenannter empirischer Memos sowie eine grafische Systematisierung entwickelt. Ergebnisse: In den untersuchten Fachbereichen werden die Pfadabhängigkeit organisationaler Strukturen und vielfache Selbstverstärkung durch Entscheidungen nachgewiesen. Durch den analytischen Fokus auf Selbstverstärkungsmechanismen und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen organisationalen Strukturen können die zeitlichen Abläufe und spezifischen Ergebnisse der untersuchten Reformprozesse weitgehend erklärt werden. Ausgehend von der empirischen Analyse wird die Pfadtheorie um die Konzepte der Pfadkonkurrenz und Pfadinterferenz erweitert. In der Perspektive der Pfadkonkurrenz werden Alternativen zum dominanten Pfad über den gesamten Zeitverlauf in die Analyse einbezogen. Der Handlungsspielraum strategischer Akteure kann so neu bestimmt werden anhand des relativen Momentums alternativer Strukturen. Dabei wird deutlich, dass selbstverstärkende Prozesse - wie in den untersuchten Reformen vorgekommen - unter Umständen auch zu einem erweiterten Handlungsspielraum führen können. Weiterhin erscheint Pfadbruch in dieser Sichtweise als Pfadwechsel. Das impliziert die Kreation eines neuen, alternativen Pfades und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Strategien kompetenter Akteure (Garud und Karnøe 2001, Windeler 2003). Das Konzept der Pfadinterferenz bietet einen Analyserahmen für Wechselwirkungen zwischen Pfaden in verschiedenen Bereichen der Organisation. Hier werden komplementäre und antikomplementäre Beziehungen systematisiert in Hinblick auf ihre stabilisierenden oder destabilisierenden Auswirkungen. Verschiedene Typen von Reformverläufen - Stabilität, disruptiver Wandel, inkrementeller Wandel sowie Entwicklungen, bei denen Veränderungen und Kontinuitäten Hand in Hand gingen - können so erklärt werden. Mit den neuen Konzepten der Pfadkonkurrenz und Pfadinterferenz erfährt die Pfadtheorie eine Weitung: Bisher wurden anhand der Selbstverstärkung eines isoliert betrachteten Pfades Hyperstabilität und stark eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten erklärt. Hingegen betrachtet die hier entwickelte Theorie organisationaler Pfade neben Selbstverstärkungsmechanismen auch Wechselwirkungen zwischen Pfaden. So können spezifische Reformverläufe erklärt werden, die gleichzeitig durch tiefgreifende Veränderungen und hartnäckige Rigiditäten gekennzeichnet sind. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2012/4
Literaturbeschaffung und Bestandsnachweise in Bibliotheken prüfen
 

Standortunabhängige Dienste
Da keine ISBN zur Verfügung steht, konnte leider kein (weiterer) URL generiert werden.
Bitte rufen Sie die Eingabemaske des Karlsruher Virtuellen Katalogs (KVK) auf
Dort haben Sie die Möglichkeit, in zahlreichen Bibliothekskatalogen selbst zu recherchieren.
Tipps zum Auffinden elektronischer Volltexte im Video-Tutorial

Trefferlisten Einstellungen

Permalink als QR-Code

Permalink als QR-Code

Inhalt auf sozialen Plattformen teilen (nur vorhanden, wenn Javascript eingeschaltet ist)

Teile diese Seite: