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Autor/inRiehemann, Stephanie
TitelTherapie fehlender Kasusfähigkeiten grammatisch gestörter Schüler in kontextoptimierten Unterrichtsphasen.
Interventionsstudie in zweiten Klassen an Schulen mit dem Förderschwerpunkt Sprache.
Quelle(2009), VI, 702 S.
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Köln, Univ., Diss., 2009.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:hbz:38-31525
SchlagwörterUnterricht; Grammatik; Kasus; Kontext; Spracherwerb; Therapie; Dissertation; Sprachbehinderung
AbstractSpracherwerb schließt unter anderem jenes kognitive Teilsystem mit ein, dass weitläufig als Grammatik beschrieben wird. In Hinblick auf die Morphologie von Nomen kommt der Flexionsklasse Kasus eine herausragende Bedeutung zu. Er definiert, in welcher Beziehung sie zu anderen Wörtern stehen und dient der Organisation eines Satzes. Als Teilbereich des Grammatikerwerbs stellen Kasusmarkierungen bereits in der ungestörten Sprachentwicklung eine besondere Hürde dar, was vor allem auf die ausgeprägte Homophonie der Flexionsformen und die damit einhergehende sprachliche Mehrdeutigkeit zurückzuführen ist. Störungen des Kasuserwerbs sind daher in der deutschen Sprache besonders prägnant und treten auch bei mehrsprachigen Kindern deutlich zu Tage. Sind die Einschränkungen der sprachlichen Handlungsfähigkeit so groß, dass sowohl die Persönlichkeits- und Sozialentwicklung als auch der Schulerfolg gefährdet ist, haben Kinder Anspruch auf sonderpädagogische Förderung. Dabei nimmt das Konstrukt des sprachtherapeutischen Unterrichts von Braun (1980) eine besondere Stellung ein und wird aktuell in Abgrenzung zu allgemeiner Sprachförderung weiter ausdifferenziert. Es besteht zunehmend die Notwendigkeit einer schulischen Evidenzbasierung, die die Effektivität schulischer Grammatiktherapie quantitativ nachweist und qualitativ erweitert. Daher muss es ein zentrales Anliegen der sprachheilpädagogischen Forschung sein, Möglichkeiten der Sprachtherapie in schulischen Kontexten verstärkt zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Die hier beschriebene Studie ist eingebettet in das Forschungsprojekt zur kontextoptimierten Förderung grammatisch gestörter Kinder, das 1999 von Herrn Prof. Motsch initiiert wurde. Im Rahmen dieses Projekts ist das Therapiekonzept "Kontextoptimierung" entwickelt worden, das seither umfassend erprobt und evaluiert wird (vgl. Motsch 2006). Neben zahlreichen Einzelfall- und Pilotstudien wurde in den letzten Jahren bereits eine vergleichende Interventionsstudie zum Therapieziel "komplexe Syntax - subordinierte Nebensätze" von Berg (2007) durchgeführt. In einzeltherapeutischen Zusammenhängen konnte die Effektivität kontextoptimierter Förderung bereits für alle relevanten Therapieziele empirisch nachgewiesen werden. Darüber hinaus zeigt vor allem die Studie von Berg, dass m. E. ein Transfer der kontextoptimierten Vorgehensweise auf unterrichtliche Situationen möglich ist und dass dieser in Bezug auf das syntaktische Therapieziel "Nebensätze" zu ähnlich guten Ergebnissen wie eine ambulante Einzel- / Gruppentherapie führt. Im Rahmen der vergleichenden Studie wurde untersucht, ob eine unterrichtsintegrierte Kasustherapie nach dem Konzept der Kontextoptimierung zu statistisch nachweisbaren Effekten führt und inwiefern sich diese von anderen schulischen Fördermaßnahmen unterscheiden. Qualitativ betrachtet wurde darüber hinaus die Umsetzung der Kontextoptimierung im Setting Schule analysiert. Fraglich war, ob bzw. unter welchen Voraussetzungen unterrichtliche Kontexte eine vollständige Anwendung der therapeutischen Prinzipien erlauben. Als wesentliche Risikofaktoren für grammatische Störungen gelten derzeit Einschränkungen der verbalen Informationswahrnehmung und -verarbeitung. Des Weiteren deuten erste Studien darauf hin, dass mehrsprachige Schüler besonders gefährdet sind, die Grammatik ihrer Zweitsprache Deutsch nicht vollständig zu erwerben. Ziel der hier beschriebenen Forschung war es deshalb, den Einfluss dieser Faktoren auf die kindliche Fähigkeit zur Kasusmarkierung und eventuelle Therapiefortschritte zu untersuchen und gegebenenfalls praktische Konsequenzen für zukünftige Therapien abzuleiten. Die vergleichende Interventionsstudie wurde im Schuljahr 2005/2006 in 45 zweiten Klassen an 19 verschiedenen Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Sprache in NRW durchgeführt. Insgesamt nahmen 478 Schüler und Schülerinnen an dem Projekt teil. In die statistische Auswertung wurden 126 Kinder mit einem erheblichen Förderbedarf in Bezug auf Akkusativ und Dativ einbezogen. Dabei bilden je 63 Kinder die Experimental- und Kontrollgruppe. Zur interferenzstatistischen Hypothesenprüfung wurde das Allgemeine Lineare Modell (ALM) für Mittelwertvergleiche und varianzanalytische Berechnungen genutzt. Darüber hinaus wurde anhand des exakten Fishertests für jeden einzelnen Schüler die Signifikanz seiner Therapiefortschritte eingeschätzt. Die qualitative Evaluation der Studie erfolgte mittels schriftlicher Dokumentationen aller durchgeführten Therapieeinheiten, durch Videoanalyse exemplarischer Stunden und anhand eines Evaluationstreffens mit den teilnehmenden Lehrkräften. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2011/2
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