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Autor/inPohle, Frank
Titel"...mera ossa et cadavera".
Studien zum Jesuitentheater in Jülich-Berg, Ravenstein und Aachen (1601-1817).
Quelle(2006), 740 S.; ca. 3,9 MB
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Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2006.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:hbz:82-opus-28636
SchlagwörterRatio Studiorum; Bildungsgeschichte; Schule; Gymnasium; Drama; Geschichte (Histor); Schauspiel; Theater; Dissertation; Jesuit; Aachen; Bad Münstereifel; Jülich; Niederrhein
Abstract"Mera ossa et cadavera", Knochen bloß und tote Körper seien seine Stücke, wenn sie nicht auf der Bühne agiert, sondern in toten Buchstaben gedruckt zwischen Buchdeckeln erscheinen, losgelöst von jeder Verkörperung des Wortes und bar jeder Verlebendigung der Vision des Autors - so der Jesuit Nikolaus Avancini 1675 in der Vorrede zur Kölner Ausgabe seiner gesammelten Schauspiele. "Mera ossa et cadavera" sind auch die Zeugnisse, die von den Schultheateraufführungen der Jesuitengymnasien im Rheinland geblieben sind: Die Spielorte sind zerstört, Dramentexte kaum erhalten, Partituren der Bühnenmusiken, Bühnenbilder oder Zeichnungen des Bühnengeschehens nicht auffindbar, selbst die Autoren der Stücke lassen sich nur selten benennen. Dabei handelte es sich um eine ausgesprochen rege Spieltätigkeit: Die Jesuiten hatten überall im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, wo ihre Dienste als Schulträger gefragt waren, Theater und Schauspiel sowohl im Rahmen des Bildungsauftrags wie des Apostolats des Ordens eingesetzt. Sie etablierten das Schultheater als Bestandteil der pädagogisch-rhetorischen Praxis und brachten Stücke in einem Umfang und in einer Kontinuität auf die Bretter, die in der Literaturgeschichte einzigartig ist. Vielerorts leistete das Schultheater die einzige regelmäßige Theaterarbeit und formte den literarischen Geschmack von Generationen. Trotz einer langen Forschungsgeschichte bestehen nach wie vor grundsätzliche Forschungsdefizite für das Jesuitentheater in Nord- und Nordwestdeutschland. Die zentrale Forschungsliteratur zu einzelnen Schulen und Schulbühnen stammt zumeist aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, wesentliche Quellen wie etwa die Jahresberichte der Jesuiten im Ordensarchiv in Rom sind noch kaum ausgewertet. Die vorliegende Arbeit setzt bei dieser Forschungslücke an. Es wird zudem ein Neuansatz versucht, indem weniger die "großen Autoren" des Jesuitentheaters und ihr persönlicher Gestaltungswille, weniger dramentheoretische Entwicklungen und ihre Verifikation an Beispieltexten und auch nicht eine Schulbühne allein im Mittelpunkt stehen, sondern die Produktionen der Jesuitenbühnen in ihren zahlreichen, flächendeckend verbreiteten Zeugnissen. Gefragt wird nach "Gattungen" dieses Theaters, nach ihren Grundlagen im Schulbetrieb, nach ihren Wirkungen auf Akteure und Zuschauer, auf die Bedeutung dieser Dramen für den Konfessionalisierungsprozess sowie nach Unterschieden ihrer Ausprägung im Hinblick auf Zeit (Periodisierung) und Raum (Provinz und Zentrum, Stadt und Land). Ein wesentliches Schwergewicht der Untersuchung liegt quellenbedingt auf den letzten 100 Jahren des frühneuzeitlichen katholischen Schultheaters, die von der Forschung bislang nur wenig behandelt wurden. Die Untersuchungen werden in einem territorialgeschichtlichen Rahmen - der Reichsstadt Aachen und der Herzogtümer Jülich-Berg nebst der ihnen in Personalunion verbundenen Herrschaft Ravenstein - durchgeführt. Mit dem Aachener akademischen Gymnasium fällt eine der bedeutendsten Jesuitenschulen der Niederrheinischen Ordensprovinz ins Untersuchungsgebiet, mit dem Gymnasium in Düsseldorf eine höhere Schule an einem Residenzort und mit dem Ravensteiner Gymnasium eine sehr späte Schulgründung der Jesuiten, die erst nach 1750 ihre Arbeit aufnahm. Mit den Jesuitengymnasien in Münstereifel, Düren und Jülich sind mittlere und kleinere Schulen dieses Ordens vertreten, für deren Arbeit ein besonders enger Bezug nach Köln zum bedeutenden Gymnasium Tricoronatum der Societas Jesu zu erwarten war. Die Arbeit bewegt sich methodisch wie inhaltlich im Grenzbereich zwischen den Literaturwissenschaften, der Kulturgeschichte wie der allgemeinen Geschichtswissenschaft. (Abstract übernommen).

"Mera ossa et cadavera", just bones and bodies are his tragedies, if they are not performed on stage but presented merely in dead letters between the cover of a book, free from any impersonation of the word and without a living realization of the author's visions. That is what Fr. Nikolaus Avancini SJ wrote down in 1675 in the preface to the Cologne edition of his collected plays. "Mera ossa et cadavera" are as well the testimonies and sources that remained of the school performances of Jesuit schools in the Rhineland: The theatres are destroyed, only few texts survived, testimonies for the musical side of the plays are lost, stage designs do not exist, and in most cases even the authors of the plays cannot be named for sure. Nevertheless, Jesuit theatre was an extraordinarily fruitful event: Wherever in Germany the Jesuits were asked for teaching, they integrated theatre in the education of the future Catholic elites as well as in the apostolate of their order. They established school theatre as part of their pedagogical and rhetorical practice and performed their plays in a quantity and continuity that is absolutely outstanding in the history of literature. In many places, school theatre offered the only regularly performed dramas and formed thus the literary taste of generations. In spite of a long and fruitful history of research, fundamental deficits still exist, especially with regard to Jesuit theatre in the northern and north-western regions of Germany: The most important research concerning particular schools and school theatres has been done before the First World War, major sources, e.g. the annual reports in the Jesuit Archives in Rome, have not been studied consequently. The present thesis tries to fill these gaps of research. Its innovative effort is moreover to study the Jesuit theatre production in its various, widespread remains and to compare different schools and their theatre in a detailed manner instead of focusing the view on the "important" dramatists or poetological developments and their verification on some examples. It asks for "art forms" of this theatre, for its basis in school, for its effects on the audience, for the importance of the plays for the development of Christian denominations and furthermore for differences with regard to time (periodization) and space (periphery and centre, city and countryside). One major focus of the thesis lies - due to the sources - on the last 100 years of Jesuit school theatre, and therefore on a period that has been widely neglected in science. The study is situated in a very concrete territorial frame - the Imperial city of Aachen, the Duchy of Jülich-Berg and the Barony of Ravenstein, closely connected with the latter. The academy of Aachen was one of the most important schools in the Jesuit Provincia Rheni inferioris and the school at Düsseldorf was of a certain importance because of its connections to the ducal court, whereas the school at Ravenstein was one of the latest school foundations that began to work after 1750. The schools at Münstereifel, Düren and Jülich were quite small or middling institutions which worked closely together with the important Jesuit College at Cologne. The thesis is positioned methodically as well as in its contents in the borderland of literature, cultural and historical studies. (Abstract adapted).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2010/1
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