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Autor/inLohl, Janpeter
TitelGefühlserbschaft und aggressiver Nationalismus.
Eine sozialpsychologische Studie zur Generationengeschichte des Nationalsozialismus.
Gefälligkeitsübersetzung: Emotional legacy and aggressive nationalism. A sociopyschological study of the generation history of Nazism.
QuelleHannover (2008), 554 S.
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Hannover, Univ., Diss., 2008.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie; Graue Literatur
URNurn:nbn:de:gbv:089-5772377568
SchlagwörterGefühlsarbeit; Sozialpsychologie; Verhalten; Verhaltensmuster; Familie; Geschichtsbewusstsein; Trauer; Nationalismus; Nationalsozialismus; Neonazismus; Partei; Rechtsextremismus; Generationenverhältnis; Hochschulschrift; Jugendlicher
Abstract"Im Zentrum der vorliegenden Studie steht die Untersuchung der generationenübergreifenden Nachwirkungen des Nationalsozialismus auf der 'Täterseite' und ihrer Relevanz für die Entwicklung von rechtsextremistischen Orientierungsmustern bei Jugendlichen aus der dritten Generation. Diese Arbeit versucht, Lücken in der Generationenforschung und der Erforschung des Rechtsextremismus zu schließen: Wie in jüngeren wissenschaftlichen Publikationen diagnostiziert, sind für die Entwicklung von rechtsextremen Orientierungsmustern intergenerationelle Übertragungen und der familiäre Umgang mit der NS-Vergangenheit relevant. Bislang liegen jedoch keine umfangreichen Forschungsarbeiten vor, die einen drei Generationen umfassenden intergenerationellen Prozess untersuchen, noch solche, die den aktuellen Rechtsextremismus generationengeschichtlich erforschen. Ausgehend von diesem Forschungsstand werden in der vorliegenden Untersuchung zunächst Einsichten in die Ausbildung von NS-'Gefühlserbschaften' (Freud) erarbeitet. Hierbei steht eine Auseinandersetzung mit der Binnendimension von intergenerationellen Prozessen im Mittelpunkt und damit eine theoretische Rekonstruktion der psychischen Mechanismen, Strukturen und Dynamiken der Entwicklung von NS-Gefühlserbschaften in den beiden nachgeborenen Generationen. Auf dieser Basis wird dann systematisch nach den Erscheinungsweisen dieser Erbschaften gefragt und das Verhältnis von Intergenerationalität und dem aktuellen Rechtsextremismus sozialpsychologisch untersucht. Die zentralen neuen Einsichten dieser Arbeit bestehen erstens in der Erkenntnis, dass und wie der in der nationalsozialistischen Gesellschaft vorherrschende aggressive Nationalismus bzw. der nationalsozialistische 'kollektive Narzissmus' (Adorno) intergenerationell prozessiert wird. Dieser zeitigt in Form eines generationenspezifisch erworbenen narzisstischen Berührungstabus in beiden nachgeborenen Generationen psychisch wirkungsmächtige Spuren, die bei Angehörigen der dritten Generation allerdings mit einem besonderen unbewussten Auftrag der Eltern verflochten sind: Stellvertretend für deren Ich sollen die eigenen Kinder zu den Familienangehörigen aus der ersten Generation und zu deren Vergangenheit gerade dort eine von Liebe, narzisstischer Gratifikation und kommunikativer Rationalität geprägte Beziehung ausbilden, wo während der Sozialisation der Eltern Aggressionen, Konflikte und Schweigen vorherrschten. Diesen Auftrag verinnerlichen die Enkel mit einer transgenerationellen Identifizierung, die das auf die Großeltern und ihre Vergangenheit bezogene Fühlen, Handeln und Denken strukturiert. Zweitens wird herausgearbeitet, dass die generationenspezifische Form einer NS-Gefühlserbschaft der Enkel eine Andockstelle für paranoide Ideologien darstellt, die in rechtsextremen Gruppen vertreten und vermittelt werden: insbesondere für die aggressive nationalistische Vorstellung von den (Wahl-)Großvätern als 'NS-Helden im nationalen Abwehrkampf'. Gezeigt werden kann, dass das intergenerationelle Verhältnis von aktuellem Rechtsextremismus und Nationalsozialismus nicht nur ein zu erklärendes Phänomen ist, sondern ein Erklärungsfaktor der Entwicklung rechtsextremer Orientierungsmuster." (Autorenreferat).

"The study of the cross-generational after-affects of National Socialism on the 'perpetrator side' and their relevance for the development of right-wing extremist orientation models with juveniles from the third generation is the focus of the study at hand. This paper attempts to close gaps in the generational research and the research into right-wing extremism. As diagnosed in more recent scientific publications, intergenerational transfers and the familial dealing with the NS past are relevant for the development of right-wing extremist orientation models. But up to now there are no extensive research works available which investigate an intergenerational process encompassing three generations. Only such which investigate current right-wing extremism in terms of generational history. First of all, insights into the development of NS 'emotional legacies' (Freud) will be compiled in the study at hand on the basis of this research status. An analysis of the internal dimension of intergenerational processes - and thus a theoretical reconstruction of the psychic mechanisms, structures and dynamics of the development of NS emotional legacies in the two later-born generations - is the focus of attention in this connection. Then the appearance modes of these legacies will be systematically queried on this basis, and the relationship of intergenerationality and the current right-wing extremism will be examined in social-psychological terms. The pivotal new insights of this paper consist firstly in the realisation that and how the aggressive Nationalism prevailing in the National Socialist society or the National Socialist 'collective narcissism' (Adorno) will be processed on an intergenerational basis. This engenders effect-powerful psychic traces in the form of a generation-specific, acquired narcissistic 'contact taboo' in the two after-born generations, but with which members of the third generation are intertwined with a particular unconscious task of the parents. On behalf of them I shall study the own children amongst the family members from the first generation, and with regard to their past portray exactly there a relationship characterised by love, narcissistic gratification and communicative rationality - where aggressions, conflicts and silence prevailed during the socialisation of the parents. The grandchildren internalise this task with a trans-generational identification, which is structured on the feeling, action and thinking in relation to the grandparents and their past. Secondly, it will be worked out that the generation-specific form of a NS emotional legacy of the grandchild represents a docking point for paranoid ideologies, which will be represented and conveyed in right-wing extremist groups: in particular for the aggressive National Socialist notion of the (elective) grandfathers as 'NS heroes in the national defensive struggle'. It can be shown that the intergenerational relationship of current right-wing extremism and National Socialism is not only an explainable phenomenon, but an explanatory factor with regard to the development of right-wing extremist orientation model." (author's abstract).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2010/1
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