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Autor/inBremsteller, Marion
TitelDidaktik der Verfremdung.
Bertolt Brechts Theater und seine Bedeutung für die Pädagogik, gezeigt am Stück "Die Dreigroschenoper".
Quelle(2007), 295 S.; ca. 1,6 MB
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Frankfurt (Main), Univ., Diss., 2007.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:hebis:30-45169
SchlagwörterPädagogik; Pädagogik vom Kinde aus; Reformpädagogik; Pädagogischer Bezug; Bildungsgeschichte; Anschauung; Einfühlung; Rezeption; Didaktik; Artikulation (Ling); Deixis; Lehrstück; Sprache; Verfremdung; Geschichte (Histor); Ästhetik; Oper; Dialektik; Theater; Theaterstück; Dissertation; 20. Jahrhundert; Illusion; Theorie; Brecht, Bertolt; Brumlik, Micha; Prange, Klaus; Wagenschein, Martin
AbstractAusgehend von Brechts Regieanweisung im Gedicht "Das Zeigen muss gezeigt werden !" befasst sich das erste Kapitel mit dem deiktischen Prinzip im Stück Die Dreigroschenoper. Nachgewiesen wird seine Zeigestruktur, die die Beggar´s Opera von John Gay durch die Bauform der Dreigroschenoper, letztlich aber die Oper als "romantisches Institut" generell )beybringt(: Es handelt sich bei diesem Werk im Grunde um ein Lehrstück in Form einer Oper. Zur Darstellung kommt, wie sich das zeigt, was schon allgemein bekannt zu sein scheint (Hegel), wie die Oper und das Zeigen selbst. Im Großformat: Soziale Verelendung. In etlichen Kleinformaten: Eine Hochzeit. Oder Eifersucht, Armut, Prostitution, Trunksucht, Liebe und Verrat oder das, was gemeinhin als "Kriminalität" bezeichnet wird. Die Dialektik von Einfühlung und Verfremdung tritt als Index zutage: Die Beteiligung am Unbeteiligtsein durch das Zeigen "ohne Mitleid". Das zweite Kapitel nimmt Brechts Kritik der Einfühlung beim Schauspielen auf und stellt sie reformpädagogischen Unterrichtskonzepten gegenüber. Diese Studien zur Didaktik beleuch-ten die ideologischen morphings der Formel "vom Kinde aus" und arbeiten einen völlig neuen Begriff von Verfremdung heraus. Es geht um die problematische Vorherrschaft von Familiarisierungen durch Zeigen und Verfremden unter dem Fanal einer sich kindgerecht und human ausgebenden Pädagogik - das "Einfühlungstheater". Kritisiert werden in Rücksicht auf Brechts Theater in Theorie und Praxis die Illusionen, die das )Beybringen( betreffen. Sei es beim "erfahrungsoffenen Lernen", das auf den Phänomenen stehe (Wagenschein, Rumpf), sei es beim "handlungs- und schülerorientierten Unterricht" (Meyer) oder aber beim "Methoden-training" und dem "eigenverantwortlichen Arbeiten und Lernen" (Klippert). Das Resultat ist, dass diese Einlassungen theoretisch nicht ganz koscher sind. Die Diagnose gilt nicht minder für eine Pilotstudie zum Holocaust als Unterrichtsthema. Favorisiert wird in diesen Reformen der Pädagogik "das Anschauen des Grauens" (Brumlik). Im Schlußkapitel entsteht aus den gewonnenen Erkenntnissen eine Theorie der Didaktik. Die Didaktik selbst wird auf ihre eigentliche Aufgabe zurückgeführt: Die Deixis. Die Säulen der vorliegenden Arbeit bilden von Anfang an die Schriften von Klaus Prange, werden aber an dieser Stelle mit den Brechtschen besonders pointiert zusammengebracht. Entgegen Pranges Auffassung ist die Artikulation des Zeigens bereits als Elementarform der Verfremdung zu konstatieren. Rezeptionsästhetische Aspekte kommen ins Spiel (Gandelmann), die Rolle von präsentativen und diskursiven Symbolisierungsformen: "Das Zeigen des Zeigens gehört zur Sprache" (Prange). Und es gehört nicht nur zur Sprache, sondern die Sprache kommt zur Sprache. Sie erfährt durch das Zeigemoment eine Rhetorisierung, gerade weil sie auch klingt. Die Formel "vom Kinde aus" entpuppt sich vor dem Hintergrund als "leere Benzintonne" (Whorf): Die Claqueure der Pädagogik der Reformen wähnen sich mit ihren illusorischen Theorien in Sicherheit, "rauchen" und "trinken" wie gewohnt weiter und nehmen nicht für wahr, das auch hier das Wesentliche und in dem Fall Gefährliche für die Augen unsichtbar ist: "How to do Things with words" (Austin) - diese Frage ist von zentraler Bedeutung für die Pädagogik. Der Räuberhauptmann Macheath würde sagen: "Da kannst du was lernen." (Abstract übernommen).

The first chapter is based on the stage direction in Bertolt Brechts poem "Das Zeigen muss gezeigt werden !" and proves the deictic structure in the )Three Penny Opera( as an index of teaching, in order to learn more about The )Beggar´s Opera( of John Gay. Both Operas are operas about the opera, especially its definition being a "romantisches Institut". The )Three Penny Opera( is actually a "Three Penny Lehrstück" though, an exposé of something, that seems to be wellknown, like the opera in general and the daily performance in life, but isn´t (Hegel). Brecht shows in the big format )Opera( how to represent social impoverishment by showing it in an unfamiliar form. En miniature he shows other matters of course: The performance of a wedding, jealousy, poverty, prostitution, alcoholism, love and betrayal, finally what is in commun called "criminality". The dialectic of empathy and alienation in the process of education is mainly expressed in that piece and therefore Brechts intention to have the audience participate in the disinvolvement of the actor (splendid isolation), who follows the stage direction and articulates the show of his performance as a show - all that in a rational, "chinese manner", in a narrative form, without passion. Keeping the right relation between distance and proximity, alienation, defamiliarization, empathy and identification is science and art at the same time. Brechts )Opera( is the description of a professional understanding of pedagogic. The second chapter takes Brechts critics against a theatre, throughout based on empathy (Einfühlung) and confronts it with reformpedagogical concepts of teaching. The main issue is about those ideological metamorphoses, that the term "Einfühlung" has learned, especially in the definition of the so called "Pädagogik vom Kinde aus" (Key) until now. The form "from the perpective of a child" is latest nowadays to be seen critical, being a product of the culture industry transporting an illusion and antizipates a fantastic excuse for all those irrationalities, which dominate the field of reforms since the "movements" in the twenties. What is more: These images bred a completely new term of "Verfremdung", in the sense of a familiarization effect. Whether it is "erfahrungsoffenes Lernen" (Wagenschein, Rumpf), "handlungs- und schülerorientierter Unterricht" (Meyer) or "eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen" through "Methodentraining" (Klippert), - all these postulations are at least theoretically not kosher: They produce a shallow understanding of education and contain a radical concept of "empathy". The same diagnosis is to be presupposed in the design of a pilot project about the Holocaust as a topic in classroom lessons. Because the immanent prefered idea in the pedagogic of reforms is the "original experience": "Das Anschauen des Grauens" (Brumlik). The third and last chapter lays out a theory of didactic in relation to Brechts theatre theory. The original idea and duty of didactic is emphasized: The deixis (das Zeigen). The foundation of this part is built around the writings of Klaus Prange. In opposition to Pranges point of view, the "Artikulation des Zeigens" is analized as being already an elementary form of Verfremdung. As well as the "rezeptionsästhetische Aspekte" (Gandelmann), the different roles of "präsentative" and "diskursive" forms of symbolisation (Langer) are topics of the theory: Deixis belongs to language, and with regard to rhetoric, to its aesthetical quality: "How to do things with words" (Austin) - that´s the central question for education, learning and teaching. (Abstract übernommen).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2009/1
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