Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Schluß, Henning |
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Titel | Hierarchie und Normativität. Fragen an zwei Konzepte pädagogischer Praxis. |
Quelle | Aus: Fuchs, Thorsten (Hrsg.): Einsätze theoretischer Erziehungswissenschaft. 3. Normativität und Normative (in) der Pädagogik. Würzburg: Königshausen & Neumann (2013) S. 141-155
PDF als Volltext |
Beigaben | Literaturangaben |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-8260-5211-8 |
Schlagwörter | Pädagogik; Pädagogische Praxis; Bildungsforschung; Bildungsgeschichte; Ethik; Hierarchie; Normativität; Benner, Dietrich; Schleiermacher, Friedrich Ernst Daniel; Deutschland |
Abstract | Es ist naheliegend, dass aus einer hierarchischen Konzeptionierung der Gesellschaft Folgerungen auch für das Verhältnis der Pädagogik zur Normativität erwachsen, denn in aller Regel wird das hierarchisch Übergeordnete dem Untergeordneten auch normative Vorgaben zu machen in der Lage sein. Im platonischen Konzept des Staates ist dieses Muster archetypisch angelegt. Die Idee des Guten, als das Prinzip allen Seins, gibt ebenso die Form der Konstruktion des Staates vor, wie auch die der Pädagogik, die als Teil dieses Staatswesens die Ausbildung des Menschen zur Erfüllung seiner Rolle in diesem am erkannten Guten orientierten Staat zu ihrer Aufgabe hat. Bekanntlich folgt F. D. E. Schleiermacher in seiner Konzeption der Pädagogik diesem platonischen Ansatz weithin. Auch er ordnet die Pädagogik der Ethik, als der Wissenschaft vom Guten (Handeln), unter und unterstellt die Pädagogik insofern auch den normativen Vorgaben der Ethik. Anders Dietrich Benner, der sein Konzept menschlicher Praxis, zu der auch die Pädagogik gehört, ausdrücklich als nicht-hierarchisch beschreibt und die Ethik in das Netz prinzipiell gleichberechtigter menschlicher Praxen einordnet. Zwar bleiben die einzelnen Praxen im Bennerschen Konzept aufeinander bezogen und sind in der Lage, sich zu beeinflussen; eine Über- oder Unterordnung und damit eine normative Durchgriffsmöglichkeit einer Praxis auf eine andere ist in diesem Modell nicht zu rechtfertigen. In [diesem Beitrag] soll an den Beispielen des Schleiermacherschen und des Bennerschen Konzepts der Frage nachgegangen werden, ob eine hierarchische Unterordnung der Pädagogik unter die Ethik zwangsläufig auf eine normative Durchgriffsmöglichkeit der Ethik auf die Pädagogik hinausläuft. Weiterhin soll gefragt werden, welche Konsequenzen sich aus der hierarchischen Konzeption Schleiermachers und der nicht-hierarchischen Konzeption Benners darüber hinaus ergeben. (Orig.). |
Erfasst von | Externer Selbsteintrag |
Update | 2014/2 |