Suche

Wo soll gesucht werden?
Erweiterte Literatursuche

Ariadne Pfad:

Inhalt

Literaturnachweis - Detailanzeige

 
Autor/inn/enWild, Nicole; Fleck, Christine
TitelNeunormierung des Mottier-Tests für 5- bis 17-jährige Kinder mit Deutsch als Erst- oder als Zweitsprache.
QuelleIn: Praxis Sprache, 58 (2013) 3, S. 152-158Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext  Link als defekt meldenVerfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN2193-9152
SchlagwörterBildungsforschung; Arbeitsgedächtnis; Entwicklungsstörung; Sprachtest; Stichprobe; Gallen; Deutsch als Zweitsprache; Sprachentwicklung; Erstsprache; Mehrsprachigkeit; Norm; Sonderpädagogik; Screening
AbstractHintergrund: Der Mottier-Test prüft die phonologische Verarbeitungsspanne und Wahrnehmung, welche die auditive Sequenzierung beinhalten und auf der Sprechbewegungsplanung und -programmierung, der sprechmotorischen Koordination sowie der Artikulation basieren. Der Test wurde 1951 von Grete Mottier als informeller Test zur Ergänzung der Diagnostik leserechtschreibschwacher Kinder als Zusatz für die Zürcher Leseprobe [...] entwickelt und prüft das Nachsprechen von 30 Kunstwörtern unterschiedlicher Länge. Bislang liegen keine aktuellen Normen vom 5. bis zum 17. Lebensjahr unter Einbezug von mono- und bilingualen Kindern vor. Die Normen sind entweder veraltet ([...] 1981) oder decken nur eine geringe Altersspanne, wie bei Kiese-Himmel & Risse (2009) vom 4.-6. Lebensjahr oder von Bürgi (2011) vom 6.-8. Lebensjahr ab. Aktuell liegen Berner Normen vor ([...] 2012), welche sich aber auf eine tonbandbasierte Normierung beziehen. Fragestellung: Die Neunormierung diente zur Erstellung von aktuellen Normen unter Einbezug von Kindern und Jugendlichen mit Deutsch als Erst- und Zweitsprache vom 5. bis zum 17. Lebensjahr. Es sollte überprüft werden, ob Unterschiede zwischen den Einsprachigen und Mehrsprachigen vorliegen und ob es eine Veränderung der Normen im Vergleich zu den Referenzwerten von Bohny (1981) gibt. Methodik: Der Schulpsychologische Dienst des Kantons St. Gallen hat 2011 eine Neunormierung mit insgesamt 1242 Probanden vom 1. Kindergartenjahr bis zur 3. Oberstufe mit Deutsch als Erst- und Zweitsprache vorgenommen. Es konnten neue Normen (Prozentränge und T-Werte) für insgesamt 9 Altersgruppen vom 5. bis zum 17. Lebensjahr erhoben werden. Ergebnisse: Die Normen haben sich in den letzten 30 Jahren deutlich verschoben. Um einen Testwert entsprechend der mittleren Norm zu erreichen, müssen heutzutage weniger korrekte Silbensequenzen wiedergegeben werden. Zwischen den Geschlechtern konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Die Kinder und Jugendlichen, welche mehrsprachig (Deutsch als Zweitsprache) aufwachsen (37 % der Normstichprobe), sind im Mottier-Test nicht benachteiligt. Die jungen Probanden im Alter von 5;0-5;11 Jahren, bei denen die Muttersprache nicht Deutsch ist, weisen sogar tendenziell bessere Leistungen als die Kinder mit Deutsch als Erstsprache in Bezug auf den Mittelwert auf. Schlussfolgerungen: Vermutlich sind die tendenziell besseren Leistungen der 5-jährigen Kinder mit Deutsch als Zweitsprache auf ein hohes lautsprachliches Training zurückzuführen. Es wird vermutet, dass dies durch die Wechselwirkung von hoher Lernmotivation, lautsprachlicher Aufmerksamkeit und einer größeren phonologischen Variabilität im mehrsprachigen Alltag entsteht. Die phonologische Bewusstheit wird dadurch positiv beeinflusst. Dieses erhöhte Training schlägt sich vorübergehend in einer besseren auditiven Speicherung und Sequenzierung nieder, welche mit dem Mottier-Test erfasst wird. Die neuen Normen unter Einbezug der mehrsprachigen Kinder sind von großem Interesse für die logopädische und schulpsychologische Arbeit, um differentialdiagnostische Überlegungen bezüglich Sprachentwicklungsstörung und Mehrsprachigkeit zu machen. (Verlag).

Background: The 'Mottier-Test' examines auditory processing span and perception. It includes the auditory sequencing and is based on the articulatory planning and programming, the speech motor coordination as well as articulation. It was developed by Grete Mottier in 1951 as an informal extension of the 'Züricher Leseprobe' diagnostictest for dyslexic children [...]. The 'Mottier-Test' requires the child to repeat 30 meaningless syllables of different length. There are currently no data between the age range from 5 to 17 including bilingual and German speaking children. To date existing data are either outdated ([...] 1981) or cover only a small age span, such as in Kiese-Himmel & Risse (2009) analysing children between 4-6 years as well as in Bürgi (2011), which covers the age range between 6-8 years. Aims: The new St. Gallen standardization is a compilation of new standard values taking into account German and bilingual children between 5-17 years of age. The purpose is to discern any differences between German and foreign-language speaking children and to note if there is a shifting of the standards in comparison to the referencedata from 1981 [...]. Methods: In 2011 the School Psychology Service of the Canton St. Gallen carried out a standardization with a total of 1377 German and bilingual persons from kindergarten to the third year of high school. New standard values were found (percentage ranking and T-values) for 9 age-groups ranging from 5-17 years of age. Results: The standards have shifted considerably in the last 60 years. Nowadays fewer correct syllables must be reproduced to achieve a test-value of a middle standard. No statistically significant differences were found based on gender. The bilingual speakers (37% of the standard samples) are not disadvantaged in the 'Mottier-Test'. The young volunteers, aged between 5.0- 5.11 years, whose first language is not German, show a significantly better performance compared to the mean, than the children with German as their first language. Discussion/Conclusions: It is to be assumed that the overall higher performance of the five year old bilingual children is affected by a high speech-sound training through the interaction of: high learning motivation, phonological attention and the greater phonological variability in the bilingual or multilingual [everyday] language, by which phonological awareness is positively influenced. This greater training is temporarily reflected into better phonological memory and sequences, measured by the 'Mottier Test'. The new standard values are of great interest for speech and language therapists and school psychologists to differentiate between language development disorders and bilingualism. (Verlag).
Erfasst vonExterner Selbsteintrag
Update2014/2
Literaturbeschaffung und Bestandsnachweise in Bibliotheken prüfen
 

Standortunabhängige Dienste
Bibliotheken, die die Zeitschrift "Praxis Sprache" besitzen:
Link zur Zeitschriftendatenbank (ZDB)

Artikellieferdienst der deutschen Bibliotheken (subito):
Übernahme der Daten in das subito-Bestellformular

Tipps zum Auffinden elektronischer Volltexte im Video-Tutorial

Trefferlisten Einstellungen

Permalink als QR-Code

Permalink als QR-Code

Inhalt auf sozialen Plattformen teilen (nur vorhanden, wenn Javascript eingeschaltet ist)

Teile diese Seite: